Nach rund zehn Jahren Pause melden sich die Dänen von URKRAFT mit einer neuen Langrille zurück, nachdem die einzelnen Bandmitglieder in der Zwischenzeit diversen Nebenprojekten nachgingen. Das man es hier nicht mit blutigen Anfängern zu tun hat, sollte eigentlich jedem klar sein, denn URKRAFT lärmen (mit Unterbrechung) immerhin schon seit 1995 durch die dänische, bzw. internationale Szene. „The True Protagonist“ besticht von Beginn an vor allem durch eine extrem wuchtige Produktion und auch den Instrumentalisten hört man direkt an, dass sie ihre Instrumente beherrschen und nicht nur für Fotos in den Händen halten. Musikalisch gehen URKRAFT einen durchaus eigenen Weg. „The True Protagonist“ klingt weder eindeutig nach US-Death, noch vordergründig nach Schwedentod, schon gar nicht nach Oldschool-Death. Ungeachtet der Songs, die vor allem auf Abwechslung setzen und nicht allein auf Brutalität, spielen URKRAFT einen recht modernen Death Metal europäischer Prägung. Hier steckt der Teufel eben im Detail und Technik ist ein Transportmittel und keine reine Effekthascherei. So man schon Vergleiche mit anderen Acts ziehen möchte, so kämen einem Soilwork und In Flames in den Sinn. Allerdings sind URKRAFT wesentlich ruppiger, heftiger und ohne jeglichen Anflug von Melancholie. Hier wird eher auf Härte gesetzt, denn auf Melodien. Alles im grünen Bereich also? Nicht ganz, denn auch nach mehrmaligem Rotieren und Erschließen von Details, begeistert mich „The True Protagonist“ nicht vollständig. Wäre ich gezwungen meine ausbleibende Begeisterung in Wort zu fassen, so würde ich vermutlich sagen, dass URKRAFT einfach „nur“ eine weitere gute Death Metal Band aus Skandinavien sind. Mir persönlich fehlen ein bisschen die Alleinstellungsmerkmale. Um nicht missverstanden zu werden: „The True Protagonist“ ist ein gutes, gut in Szene gesetztes und immer brutal, wie technisch anspruchsvolles Album. Aber, mir persönlich fehlt das Besondere.
(Massacre Records)