UZZIEL

Das Debüt der Thrasher von UZZIEL datiert aus 2014. Mit „This Fear“ wird der Nachfolger des viel beachteten „Torn Apart“ noch in diesem Jahr erscheinen. Das Quartett aus Micheldorf hält seinem instinktiven, bauchgesteuerten Spiel die Treue, das Härte und Melodie songdienlich und unterhaltsam zusammenführt.

Noch gibt es keinen Veröffentlichungstermin und nicht viel zu hören. Frontmann und Bassist Mex formuliert folgenden Zwischenstand: „Ich selbst gehe sehr entspannt an die Sache ran. Wenn ich mir vor Augen führe, was für Wellen unser erstes Album geschlagen hat, mache ich mir wegen „This Fear“ überhaupt keine Sorgen. Natürlich geht es nicht jedem in der Band so. Da gibt es dann doch die eine oder andere nervöse Reaktion, aber alles in allem haben wir eine Hammer-Scheibe produziert. Wir können es kaum erwarten, sie den Leuten vor den Latz zu knallen.“ Seit „Torn Apart“ sind fünf Jahre ins Land gezogen. Von einem schwierigen zweiten Longplayer will der Musiker aus Oberösterreich aber nichts wissen:

„Natürlich können wir das derzeit nur für uns selbst beurteilen, aber ganz sicher ist, dass wir die Zeit zwischen den Alben genutzt haben, um UZZIEL auf eine ganz andere Stufe zu heben. Wenn ich „Torn Apart“ mit unserem Zweitwerk vergleiche, dann liegen dazwischen Welten. Dieses Mal haben wir alles richtig gemacht und sowohl, was das Songwriting als auch aufnahmetechnische Kinderkrankheiten betrifft, vieles hinter uns gelassen.“ Auf Nachfrage konkretisiert Mex: „Klarerweise wird es wieder eine ordentliche Thrash-Schlachtplatte. Aber anders als beim ersten Mal werden die weitläufigen Einflüsse offenbar sein, die wir verarbeitet haben. „This Fear“ fällt viel griffiger und tiefer aus; besitzt einfach mehr Substanz.“ Zu Zeiten des Debüts sind die Österreicher für Fans von Pro-Pain, Brimstone oder Enemy Inside angepriesen worden:

„Ha, nein, diese Vergleiche haben nicht wir gezogen“, erwidert der Musiker darauf angesprochen. „Das war unser damaliges Label. Es macht aber schon Spaß, mit Bands verglichen zu werden, die ein gutes Stück weiter sind als wir. Dass man uns musikalisch mit ihnen vergleicht, ist für uns ein Kompliment. Spannend finde ich, dass man so gegensätzliche Bands heranzieht. Offenbar hat man keine einzelne Band gefunden, die unseren Stil abdeckt. Auf unserer Facebook- Seite schreiben wir auch selbst, dass wir schwer zu kategorisieren sind.“ Das ist weniger einer bewusst herbeigeführten Entwicklungen als vielmehr dem unsteten Line-Up geschuldet:

„UZZIEL ist entstanden, nachdem ich meine damalige Band verlassen habe“, erinnert sich Mex. „Relativ rasch habe ich meinen Gitarristen Hati getroffen, der mich als einziger bis heute begleitet und der UZZIEL mit mir aus der Taufe gehoben hat. Wir beide hatten damals schon einen Plan, wohin die Reise gehen sollte. Doch wie es so oft passiert, fanden wir lange keine Mitstreiter bzw. hatten mit Besetzungsproblemen zu kämpfen. Jeder neue Musiker bringt eigene Ideen und Einflüsse mit. Wenn man sich darauf einlässt, weicht man automatisch vom ursprünglichen Plan ab. Das ist aber nicht unbedingt schlecht. Man kann sich von der Dynamik mitnehmen lassen. Was meiner Meinung nach heute aber falsch läuft, ist die Einstellung vieler Musiker. Viele denken, „So, jetzt hab‘ ich mir eine Gitarre gekauft, ein halbes Jahr Songs einstudiert – jetzt müssen sich die Veranstalter um mich reißen und dann kommen die dicken Gagen.“ Die Realität sieht freilich anders aus. Wenn sie das erst ‘mal überrissen haben, sind sie ganz schnell wieder verschwunden. Um solche Musik zu leben, braucht man Leidenschaft. Das ist etwas, was uns von anderen Bands abhebt.“

Die breit gefasste Thrash-Auslegung hilft ebenfalls: „Ein klarer Vorteil unseres Stils ist, dass unsere Stücke immer unterschiedlich klingen. Jeder von uns ist musikalisch anders gepolt. Das reicht von Rock und Blues der 1970er Jahre bis hin zum Grindcore. Das alles kannst du in unserer Band finden. Interessant wird es dann, wenn wir diese unterschiedlichen Genres vereinen und UZZIEL-Songs daraus zu machen. Grundsätzlich spielen wir natürlich Musik, die uns allen einfährt.“ Kein Wunder, dass die Micheldorfer nicht nur trocken durch-shredden, sondern Hörern auch wiedererkennbare Passagen und Spannungsbögen, aber auch große Refrains, anbieten: „Für uns sollte man aus einem Song schon heraushören, an welchem Punkt man sich gerade befindet“, so der Bassist und Sänger. „Jeder gelungene Track muss für mich einen durchgehenden roten Faden besitzen. Deswegen kann ich mit einigen Metal-Stilen, die gefühlte 1.000 Rhythmen in einen Song packen, auch nichts anfangen. Unsere Stücke sollen Druck machen und bewirken, dass die Leute sich bewegen, um alle aufgestauten Aggressionen abzubauen. Und dann zack, beginnt wieder ein neuer Teil; besser und melodischer.“

UZZIEL vertrauen ihrer Intention: „Ja klar, das meiste in unserem Songwriting-Prozess ist Bachgefühl“, bestätigt Mex. „Musik ist ein kreativer Prozess. Das passiert einfach so bei jedem von uns. Und natürlich sind wir längst so weit, dass wir gute Ideen sofort mitnotieren, abtapen oder sonst irgendwie aufnehmen. Auch wir sind im 21. Jahrhundert angekommen. Im Laufe der Zeit kommt da eine riesige Ideen-Bibliothek zusammen. Hätten wir so viel Zeit wie Songs und Ideen, wären wir schon bei Album Nummer sechs.“ Zunächst steht aber „This Fear“ an, das den Live-Sound der Thrasher repräsentativ widergibt: „Unbedingt, da haben wir dann wieder unseren Ursprungsplan. Denn UZZIEL wurde als Live-Band konzipiert. Zumindest diesen Plan verfolgen wir bis heute. Nur die Bühnen sind etwas größer geworden.“

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