Das Cover des neuen Albums und UNFD-Einstands von VATICAN mutet futuristisch und technisch an. Insofern repräsentiert es eine ideale Umsetzung der Musikalität der Band. Das Quintett zeigt sich einem interessanten Mix aus MetalCore und Djent verschrieben, der in vielerlei Richtungen ausschlägt. Das gebotene Spektrum reicht von bissiger Brachialität mit Beatdown-Qualitäten über anspruchsvolle Frickel-Komplexität, atmosphärische, clean besungene Passagen und den Einsatz düsterer Elektronik bis hin zu kraftvollem MetalCore. Die Anmutung der Band aus Savannah, Georgia ist durchweg modern und präzise. „Ultra“ mag mitunter etwas klinisch und emotionslos wirken, doch das passt zum Gesamtbild und scheint so intendiert zu sein. VATICAN überlassen nichts dem Zufall und wissen ganz genau, wie sie sich in Szene setzen wollen. Und dennoch: die qualitative Dichte im Genre ist enorm. Die Kooperation mit UNFD zeigt auf, dass die US-Kombo ihr Handwerk beherrscht und zu den besseren ihrer Zunft zählt. Damit wird die Luft noch dünner und der Anspruch noch höher. „Ultra“ ist ein gutes Album. Was am Ende fehlt, sind allerdings ein-zwei Referenz-Tracks und Trademarks, die man allein mit VATICAN verbinden kann. Unter der Vielzahl an ähnlich positionierten Gruppen ist der Fünfer aus Savannah (noch) nicht eindeutig herauszuhören.
(UNFD)
