Die Stuttgarter melden sich runderneuert mit ihrem zweiten Album im aktiven Geschehen zurück. Dass ein neuer Gitarrist mit von der Partie ist, bemerkt man vielleicht erst auf den zweiten Blick. Die Präsenz und Stimmgewalt von Neu-Fronterin Lela fällt indes sofort auf. Nachdem Vorgängerin Nyves 2019 während des Tourens für das Debüt „Aspire“ ausgestiegen ist, haben VENUES einen mehr als nur würdigen Ersatz gefunden. Und die Legende ist zu gut, um nicht wahr zu sein. Lela ist eine Zufallsbekanntschaft von einem STEEL PANTHER-Konzert, bei dem sie einen Track gemeinsam mit der Band zum Besten gab. Nun ist sie maßgeblich daran beteiligt, den weiteren Aufstieg von VENUES mit zu befeuern. „Solace“ fällt insgesamt einen Tick Metal-lastiger aus, ohne dass dies zu Lasten der Zugänglichkeit und des Hymnenwerts des Materials geht. Eine MetalCore- und Post-Hardcore-Prägung bleibt erkennbar. Die Stuttgarter als Modern-Metal zu bezeichnen, ist dennoch ebenfalls legitim. Die animierende Mixtur aus zugespitzten Refrains und ruppigen Strophen ist gut und gerne als Querschnitt von Gruppen wie AMARANTHE, DEADLOCK und ONE WITHOUT zu beschreiben. VENUES bringen dabei einen eigenen Twist und Wiedererkennungswert ein. Das Zweitwerk des Quintetts überzeugt mit einem Top-Songwriting und einer konsequenten Kompromisslosigkeit, was das Ausreizen des Hart-Zart-Ansatzes anbelangt.
(Arising Empire)