VENUES – Solace

Mit „Aspire“ ist den Stuttgartern ein mehr als respektables Debüt geglückt. Auch die mit der Veröffentlichung der Platte einhergehenden Tour-Angebote haben gepasst. Blöd nur, dass VENUES dann irgendwann die Sängerin abhandenkam und die Band-Aktivitäten vorrübergehend ausgebremst wurden. Das Quintett hat die Herausforderung als Chance begriffen. Eine Zufallsbekanntschaft von einem Steel Panther-Konzert später heißt die neue Frontfrau Lela. Und die Band tritt direkt mit noch mehr Stimmgewalt und Durchschlagskraft an. „Solace“ ist ein in jeder Hinsicht gelungenes und rundes Zweitwerk. Zwischen Modern-Metal, MetalCore und Post-Hardcore erklingen dynamisch angelegte Tracks, die noch einen Tick mehr in den Metal hineinreichen als das Materials des Einstands. Die gegebene Core-Affinität bleibt dennoch offenbar, wobei die Grenzen zwischen Metal und Core bei so modern und scheuklappenfrei agierenden Gruppen wie VENUES ohnehin fließend sind. Die Stuttgarter stellen erkennbar auf all das ab, was auf „Aspire“ gut funktioniert hat, gehen aber auch darüber hinaus. Insbesondere die Ausreizung des Hart-Zart-Ansatzes und die Betonung der Refrains erfolgt mutig und absichtlich. Das führt dazu, dass die Tracks von „Solace“ zu einem größeren Wiedererkennungswert finden und das Spiel von VENUES insgesamt an Kontur und Eigenständigkeit gewinnt.

(Arising Empire)