VIBRAVOID – We Cannot Awake

Der entrückte Fiebertraum zwischen Psychedelic- und Kraut-Rock setzt sich fort. Der Titel „We Cannot Awake“ kann gut und gerne als Fingerzeig gewertet werden. Wo VIBRAVOID drauf steht, ist auch VIBRAVOID drin. Das Dreiergespann aus Düsseldorf ist seit 35 Jahren auf seiner Mission unterwegs, mal mehr, mal weniger offensichtlich drogenschwangere Sounds und Klangwelten zu kultivieren, bei denen auch Acid- und Fuzz-Rock mit hineinspielen. Wundert es irgendjemanden, dass die Gruppe selten vollends belast- und greifbar, aber stets vieldeutig und Happening-haft in Erscheinung tritt? Der entwickelte Klangraum ist gewaltig und reicht in alle nur denkbaren Richtungen. Unter den sechs Tracks des neuen Albums sticht insbesondere der 20-minütige Exzess heraus, nach dem das ganze Werk benannt ist. VIBRAVOID präsentieren sich freigeistig, entrückt und entkoppelt. Die drei Musiker geben sich voll und ganz dem Moment hin und erwarten von ihrem Publikum dasselbe. Angesichts der (anti-)hittigen Nummern von „We Cannot Awake“ fällt das nicht schwer. Die Konsequenz der langen, imposanten Karriere der Formation ist es, dass sie einen fiesen Ohrwurm nach dem anderen setzt und dennoch weiterhin unangepasst und in sich ruhend klingt. Respekt.

(Tonzonen)