VICIOUS GRACE – Glass Houses

Der französische Akzent des Frontmanns fällt als Erstes auf, weil man so etwas nicht mehr so häufig hört. Zumal nicht von Bands, die schon einige Jahre lang englischsprachig unterwegs sind und durchaus internationale Ambitionen erkennen lassen. Im Fall von VICIOUS GRACE spielt der Band das in die Karten, denn man hat direkt etwas, woran man sie wiedererkennt. Für die gleichsam melancholischen wie eingängigen Rock-Tracks der Franzosen gilt dasselbe. Die düstere Aufladung er Stücke des Zweitwerks „Glass Houses“ will man zwar nicht in jeder Gemütslage hören, doch wenn man ein wenig schwermütig werden will, bieten VICIOUS GRACE den passenden Startpunkt und Soundtrack. Gegenüber dem 2017er Debüt „All My Gods Are Monsters“ haben die Musiker hinsichtlich des Songwriting nochmal merklich nachgelegt. Das betrifft die Ausgewogenheit der Kompositionen, aber auch die Tatsache, dass das Quintett die großen Hooklines und Refrains inzwischen maximal ausreizt. Anders geht es aber auch gar nicht, wenn man in diesen Alternative-Rock-Weiten mit Elektro-Anreicherung auffallen und sich platzieren möchte. Dass es gelegentlich sogar noch etwas schroffer und metallischer zugeht, ist das Salz in der Suppe. Denn dadurch ragen die Refrains noch stärker hervor.

(M&O/Season Of Mist)