Vile Ritual – Tongues Of The Examinate

Nach den ersten paar Takten von „Tongues Of The Examinate“ rannte ich zunächst Panik erfüllt ins Badezimmer und betrachtete meine Ohren. Ich war mir sehr sicher, dass mir entweder das Blut in Strömen herausfloss, oder ich aber beidseitig einen dicken Pfropfen irgendwas im Ohr haben musste. Aber, ich kann Entwarnung geben: Ich bin gesund. Schlechte Nachricht aber für VILE RITUAL. Denn im Umkehrschluss heißt das wohl, dass mit dieser Langrille etwas Entscheidendes nicht in Ordnung ist. Fangen wir vorne an: Selten einen derart miesen Sound erlebt. Ich spreche hier nicht etwa von gewolltem LoWFi-Sound wie auf den BM-Scheiben Mitte der 90er. Keine Ahnung, ob der Soundengineer taub gewesen ist, oder ob die Band das tatsächlich so geordert hat. Selbst wenn VILE RITUAL die geilste Musik des Universums zocken würden, leider hört man nur Brei. Soundtechnisch stelle man sich einfach viel Rauschen vor und sobald mehrere Instrumente einsetzen, hört man so gut wie keine Details mehr. Sehr schade, denn auf dem Papier klingt die angekündigte Mischung aus okkultem Death Metal und Black Metal doch gar nicht schlecht. Morbid Angel und ähnliche Bands dürften hier wohl Pate gestanden haben. Irgendwo im Dickicht von Geschepper und Rauschen hört man dann mal Blasts, ein paar Riffs, von denen man allerdings annehmen muss (man hört es ja nicht so genau), dass sie gut sein könnten. Dazu gibt es ein bisschen komplett unverständliches Gulligrunzen. Sorry, aber vielleicht höre ich auch nicht mehr so gut. Ich kann hier noch nicht einmal Punkte vergeben, denn wie soll ich etwas bewerten, was ich nicht genau hören kann. Bevor sich also jemand dazu entscheidet „Tongues Of The Examinate“ zu kaufen, bitte dringend vorher den HNO-Arzt konsultieren.

(Sentient Ruin)