VIRUS 41 – inFektion

Die Band besteht bereits einige Jahre. Als VIRUS 41 in Zeiten der Corona-Pandemie jedoch ein Album namens „inFektion“ herauszubringen, zeugt nicht von besonders viel Umsicht. Wer das Werk im Internet sucht, steht auf verlorenem Posten. Man erhält viele Treffer, aber kaum einer führt zu der Gruppe aus Roding. Im gegenwärtigen Ausnahme-Umfeld ist das Thema des Konzept-Werks über die verschiedenen Phasen einer „inFektion“ immerhin brandaktuell. Nur sollten die Musiker anderen auch die Chance einräumen, auf sie aufmerksam zu werden. Ansonsten stimmt das Selbstbild. Die Süddeutschen tragen das Deathcore-Banner selbstbewusst vor sich her und geben preis, von Szene-Größen wie Suiciede Silence, Carnifex, Chelsea Grin, Whitechapel, etc. beeinflusst zu sein. In diese Richtung geht es, auch wenn die Deutschen kompositorisch weniger extrem und handwerklich weniger verspielt antreten. Das gebotene Niveau ist dennoch anständig, auch wenn es mit dem Neuigkeitswert nicht weit her ist. Die Produktion fällt schön präzise und druckvoll aus. Der Gesamteindruck passt. Song-Titel wie ,Milfbusters‘, ,Eineholtn‘ oder ,Saklschwitz‘ zeugen vom eigenwilligen Humor der Musiker und ihrer Verbundenheit zur bayerischen Mundart. VIRUS 41 sind mit einem Augenzwinkern unterwegs und nehmen sich nicht bierernst. Hinsichtlich der Ausarbeitung ihrer Deathcore-Brecher ziehen sie aber wohl straff durch; gönnen sich dabei auch den nötigen melodischen Anstrich. Und ja, bisweilen tragen sie auch sehr dick auf.

(Eigenrelease/facebook.com/hansdampfi)