WAR ON WOMEN – Wonderful Hell

Das Leben in den USA unter Präsident Trump kann unerträglich sein, ist für linke Aktivisten zumindest eine harte Belastungsprobe. WAR ON WOMEN-Frontfrau Shawna Potter verarbeitet ihre Eindrücke und Empfindungen klar und deutlich. Die Themen, für die der Baltimore-Fünfer bekannt ist – etwa Sexismus, Abtreibungsrechte, Frauenfeindlichkeit, fehlende Toleranz, Ungleichbehandlung, Armut, etc. – sind damit assoziiert und prägen natürlich auch „Wonderful Hell“. An der Notwendigkeit, solche Missstände und Problemfelder anzusprechen, hat sich schließlich nichts geändert. Die selbsternannte „Co-ed feminist Hardcore-Punk-Band“ ist stolz darauf, den Finger in die Wunde zu legen. Das tut das Quintett aus Maryland seit 2010 mit zunehmender Beachtung und versteht sich als Ausgangspunkt für positive Veränderungen. Die Songs von WAR ON WOMEN sind direkt und ruppig, aber immer auch schnell verständlich und latent hymnisch. Der Auftritt der Gruppe ist lautstark, offensiv und nachdrücklich. Versteckte Botschaften oder Absichten gibt es auf „Wonderful Hell“ nicht. Die Bridge Nine-Kombo nennt die Dinge beim Namen und agiert in jeder Hinsicht authentisch und belastbar. Es gibt aber nicht allein Protest-Songs. WAR ON WOMEN wollen auch Spaß haben und ihre Fans unterhalten. Andernfalls wäre es wohl kaum möglich, den Glauben an eine bessere Zukunft aufrecht zu erhalten.

(Bridge Nine/Soulfood)