WAY2FAR

Die aus Berlin stammenden WAY2FAR gehen auf ihrem Zweitwerk „Red Horizon“ einem melodisch-schleppenden Ansatz nach. Einerseits spielen Stoner- und Hardrock in den Mix, andererseits Doom-iger Heavy Metal. Das Quintett selbst spricht von „Female Fronted Melodic Metal“. Dass die Hauptstädter mit einer Frontfrau antreten, hört man sofort. Gitarrist Joe erklärt, weshalb es so offensiv herausgestellt wird.

„In erster Linie sind wir Musiker und eine Metal-Band“, bestätigt der Musiker. „Doch der Frauenanteil in der aktiven Metal-Szene ist ausbaufähig. Heike hat es schon oft erlebt, die einzige Frau am Set mit mehreren Bands zu sein. Außerdem möchten wir verdeutlichen, dass sich unser Stil vom Symphonic Metal unterscheidet.“ Auch das wird deutlich, wenn WAY2FAR ihre selbstverständliche, bauchgesteuerte Heaviness entwickeln. Seit 2013 aktiv, haben die Berliner ihr Vollzeit-Debüt 2021 vorgelegt. Nun erscheint das zweite Album. Auf die Frage nach der angezogenen Produktivität der Gruppe erwidert der Gitarrist: „Das lag an Corona, denn es gab in der Zeit nur wenige Möglichkeiten für Live-Auftritte. Also hieß es für uns ab ins Studio. Wir haben die Zeit genutzt, um Ideen aufzuarbeiten und auf den Punkt zu bringen. Corona hat uns aufgezeigt, wie wichtig uns die Musik ist, und uns ermutigt, uns noch mehr ins Zeug zu legen und die Gunst der Stunde zu nutzen. Und natürlich auch verdeutlicht, wie schnell alles vorbei sein kann.“ Die Professionalisierung, die auf dem Zweitwerk spürbar ist, hat dabei noch weitere Gründe:

„Bei WAY2FAR wurde es durch die vielen Konzerte, Videos und Aufnahmen in den letzten Jahren nie langweilig“, führt Joe an. „Wir mussten einige Besetzungswechsel durchstehen und uns immer wieder neu erfinden. Dadurch, dass das neue Album genau wie zuvor schon „Shadows Of The Past“ von Jan Odberg im Hidden Planet Studio aufgenommen worden ist, konnten wir noch einen Schritt weiter in die professionelle Richtung gehen. Zielstrebig waren wir schon immer. Unser Motto lautet „Nie aufgeben, nie die Hoffnung verlieren!“ „Red Horizon“ ist ein weiterer Schritt auf unseren Weg zum Horizont.“ Im Line-Up des Quintetts kommen mehrere Rock- und Metal-Generationen zusammen. Entgegen der Vermutung wirkt sich das Joe zufolge nicht auf den Sound von WAY2FAR aus: „Manchmal müssen wir nur die Amps ein wenig lauter drehen, um das gegenseitige Zähneknirschen zu übertönen. Letztendlich finden wir aber immer einen gemeinsamen Weg. Das hat aber nichts mit dem jeweiligen Alter zu tun, sondern damit, dass wir alle unterschiedliche Menschen sind.“

Mit der Weiterentwicklung der Band, die die neue Platte belegt, zeigt sich der Gitarrist zufrieden: „Wir sind auf dem Weg, für den wir arbeiten. Ehemalige Band-Mitglieder stehen immer noch hinter uns und freuen sich mit uns über die Erfolge. Wir setzen uns regelmäßig Ziele und arbeiten darauf hin. Umso größer ist die Freude, wenn sich alles entsprechend entwickelt. Für uns ist klar, dass „Red Horizon“ die Weiterentwicklung und Zukunft von „Shadows Of The Past‘‘ ist. Da die äußerlichen sowie die persönlichen Ansprüche gestiegen sind, ist es aber eher schwerer geworden, neue Songs zu schreiben.“ Die gegebene Live-Orientierung hilft da beim Arbeiten: „Ja, richtig, in erster Linie wollen wir auf die Bühne“, gibt Joe zu. „Die Leute mit unserer eigenen Musik zu erreichen, sie zu begeistern und gemeinsam mit ihnen zu singen und zu Feiern, sind das Schönste für uns.“ Frontfrau Heike stimmt zu und ergänzt: „Ich liebe es und gebe alles für den Moment, an dem der Funke von uns zum Publikum überspringt. Meistens klappt es und alle haben bei unseren Konzerten einen schönen Abend.“

www.way2far.bandcamp.com