Mit „Axioms“ legt das Dresdner Quartett WUCAN sein viertes Studioalbum vor – ein Werk, das sich als verspielt, lebensbejahend, nostalgisch und zugleich überraschend zeitgemäß beschreiben lässt. Als Nachfolger des 2022 erschienenen „Heretic Tongues“ zeigt die Platte, wie konsequent und zugleich unberechenbar sich die Band weiterentwickelt hat. Die acht Songs sind ein kraftvolles Statement für künstlerische Eigenständigkeit und stilistische Offenheit. WUCAN verweben Einflüsse aus Hard Rock, Krautrock, Ostrock und ursprünglichem Metal mit Elementen des Progressive Rock, elektronischen Texturen und einer spielerischen Jazz-Attitüde. Spaß und Fokus kommen dabei gleichberechtigt zum Einsatz, wobei nichts zufällig passiert. Die Tracks pendeln zwischen psychedelischer Entrücktheit, brachialer Direktheit und überraschender Leichtigkeit. Dabei schlägt die Band aus Sachsen eine musikalische Balance zwischen warmem Bombast, Retro-Rockigkeit und mehr Komplexität als in ihrer Vergangenheit. Im Zentrum steht erneut Frontfrau Francis Tobolsky, die mit ihrer Stimme, Gitarre, Flöte und dem Theremin das Klangbild prägt und die expressive Energie der Band verkörpert. Ihre Performance ist intensiv und nuanciert, mal wild und ekstatisch, dann wieder feinfühlig und introspektiv. Sie verleiht dem Album eine emotionale Tiefe, die weit über das Genretypische hinausgeht. „Axioms“ lebt von Kontrasten und Spannungsbögen und ist zudem auch noch verdammt hitlastig umgesetzt. Die Produktion ist warm und organisch, mit einer spürbaren Liebe zum analogen Sound der 70er Jahre, aber nie verstaubt. Vielmehr wirkt sie wie ein bewusstes Gegenmodell zur digitalen Glätte vieler zeitgenössischer Rock-Produktionen. WUCAN gelingt mit „Axioms“ ein Kunststück: Sie schaffen ein Album, das sowohl Fans klassischer Rock-Ästhetik als auch Liebhaber progressiver Klangwelten begeistern wird. Es ist ein musikalisches Abenteuer, das sich mit jedem Durchlauf weiter öffnet und zeigt, wie lebendig und wandlungsfähig der Rock des Dresdener Quartetts heute klingt.
(Longbranch/SPV)
