Gitarrist Dario Lorina (Black Label Society/ex-Lizzy Borden) erreicht mit seinem neuen Projekt DARK CHAPEL die Veröffentlichungsreife. In den Songs des Debüt-Albums „Spirit In The Glass“ trifft ein Grunge-Einschlag auf organischen Blues-Rock und progressives Gitarrenspiel, um düster gestimmte, intensive und organisch entwickelte Rock-Nummern zu erschaffen.
Die stilistische Breite des Albums ist kein Zufall, wie Dario Lorina gut gelaunt erzählt: „Da mein Vater und meine Familie auf Heavy Metal standen, kam ich bereits als Kind zum ersten Mal mit härterer Musik in Berührung“, so der Musiker. „Mein Herz schlägt für das Gitarrenspiel der 1970er und 80er Jahre, aber ich liebe eigentlich alle Arten von Musik und bin von ihnen inspiriert – von altem Jazz und Blues, den Beatles und Johnny Winter bis hin zu Opeth, Alice In Chains, Van Halen, Prog Metal, etwas Black Metal, Singer/Songwriter-Sachen, Funk, Motown und so vielem mehr. Meine Palette an Musikrichtungen hat sich im Laufe der Zeit immer mehr erweitert. Bands wie Queensryche und Dream Theater waren einige der ersten „harten“ Bands, die mich in ihren Bann zogen und mich zu Gruppen wie Symphony X, Opeth, Rammstein, Alcest und Amon Amarth führten. Natürlich waren auch Gruppen wie Led Zeppelin, Black Sabbath, Deep Purple, Dio und Judas Priest für mich ein Anfang, und die Liste ließe sich noch endlos fortsetzen.“ All das und noch vieles mehr fließt in die Tracks der Gruppe ein, deren Line-up Gitarrist Brody DeRozie, Bassist Mike Gunn und Schlagzeuger Luis Silva komplettieren:
„Die Absicht von DARK CHAPEL ist es, durch Musik eine Atmosphäre von Gefühlen, Bildern und Gemeinschaft zu schaffen“, umreißt Dario Lorina den gemeinsamen Ansatz. „Der Geist dieser Band ist geprägt von schweren, dunklen, ätherischen und leidenschaftlichen Elementen, die aus poetischen und erzählenden Texten, E-Gitarren-getriebenen und treibenden Rhythmen mit thrashigen, bluesigen und melodischen Einflüssen bestehen; einschließlich intimer Akustikgitarren- und Klavier-Songs. Der Grundgedanke von DARK CHAPEL ist es, seinem Herzen zu folgen und dem, woran man glaubt, treu zu bleiben.“ Die Stücke der Debütanten sind entsprechend tief und besitzen viel Substanz. Die manischen Gesänge sind ebenso wichtig wie die instrumentale Ausgestaltung und werden allesamt gefühlvoll ausgearbeitet, auch akustisch, wie beim berührenden ,Dark Waters‘. „Mir persönlich ging es gar nicht darum, mit der Gruppe einen bestimmten Sound zu finden“, erzählt der Multi-Instrumentalist und Sänger. „Meine Wurzeln liegen im klassischen Heavy und gitarrenlastigem Rock und Metal. Das ist für mich die natürliche Basis, von der aus ich mit dem Schreiben beginne. Der Sound von DARK CHAPEL entsteht auf natürliche Weise aus dieser Basis und aus dem, was ich gerne singe und auf der Gitarre oder dem Klavier spiele – und wie wir das dann als Band erweitern. Das Album jetzt ist erst der Anfang für DARK CHAPEL. Ich bin mir sicher, dass sich im Laufe der Zeit noch viel entwickeln wird, bin aber schon begeistert von dem, womit wir angefangen haben.“
Als Hörer ist man nicht minder angetan. Die Musik ist oft melancholisch gefärbt und latent düster, ohne dass die Schwermut am Ende überwiegt. Dario Lorina stellt mit seinen Kompositionen heraus, dass er ein ganzheitlich denkender und agierender Musiker ist, der große Emotionen in seine Songs überführt: „Ich schreibe wirklich gerne – ob nun Musik oder Texte, auf der Gitarre oder dem Klavier“, erwidert der Künstler. „Je nachdem, wie ich mich an einem Tag fühle, tue ich das eine oder das andere, sodass es sich um einen harten, riffbetonten Song oder ein intimes Klavierstück handeln kann. Diese können sich auch irgendwo in der Mitte treffen und verbinden. Was das Genre betrifft, können DARK CHAPEL in mehrere Kategorien fallen, darunter Hard Rock und Metal. Und was das Live-Feeling angeht, konzentriere ich mich beim Aufnahmeprozess gerne darauf, die Instrumente in voller Leistung einzufangen, und versuche, den Schnitt auf ein Minimum zu beschränken.“
Nach einem längeren Vorlauf geht es mit dem Debüt nun so richtig los: „DARK CHAPEL befand sich mehrere Jahre lang im Entstehungsprozess“, resümiert Dario. „Erst 2024 war die Besetzung komplett. Es hat definitiv einige Zeit gedauert, diese Band zusammenzustellen und „Spirit In The Glass“ gemeinsam zu schreiben und aufzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass die musikalische Richtung und der Klang von DARK CHAPEL ganz natürlich aus der Musik entstanden sind, die ich während des Entstehungsprozesses geschrieben und als Demo aufgenommen und besungen habe. Als Band haben wir das dann weiterentwickelt und die ersten Klänge von DARK CHAPEL eingefangen. Wir vereinen Einflüsse aus Metal, Hard Rock, Blues, Singer/Songwriter-Stil sowie anderen musikalischen Bereichen. DARK CHAPEL ist durch einen Stil geprägt, den man als „Modern/Vintage“ bezeichnen könnte. Er klingt aktuell, kann aber auch nostalgisch wirken. Und da alle meine Helden stark gitarren- und riffgetrieben sind, liegt der Schwerpunkt bei uns auf Melodien und dem Schreiben von Liedtexten.“ Auf Nachfrage bestätigt der Band-Initiator, dass es ihm primär um Natürlichkeit und Ausprobieren geht:
„Wenn es sich gut anfühlt, machen wir weiter, was auch immer das sein mag und wohin es uns auch führen mag“, sagt der Musiker. „DARK CHAPEL legt den Schwerpunkt auf lyrische Melodien und eine kreative, technische Grundlage, die Raum für individuelle Entfaltung lässt, während unser schwerer Groove erhalten bleibt.“ Im Mittelpunkt steht dabei stets der einzelne Track: „Ich mag ganze Alben und physische Formate wie CDs genauso wie digitale Singles“, leitet Dario ein. „Doch was das Songwriting angeht, schreibe ich allein für den Song, an dem ich gerade arbeite, ohne zunächst an all das zu denken, was danach kommen kann. Dann bin ich einfach nur darauf aus, Musik zu machen. Bei „Spirit In The Glass“ und bei meinen Instrumental-Alben, die ich in der Vergangenheit mit Mike Varney/Shrapnel Records veröffentlicht habe, lege ich bei der Zusammenstellung der Tracks großen Wert darauf, die Songs so anzuordnen, dass sie sich wie eine Geschichte anhören, wenn man sie als ganzes Album hört. Ich habe das Gefühl, dass dies ein kreativer Prozess sein kann wie das Schreiben und Aufnehmen. Am Ende ein physisches Album, eine CD oder ein Tonband mit dem gesamten Artwork und der Verpackung in den Händen zu halten und zu präsentieren, ist etwas, das mir nach wie vor gefällt!“
Entsprechend verbindet Dario mit der Veröffentlichung des Debüts die folgende Hoffnung: „Ich würde mich freuen, wenn die Hörer das gesamte Album von Anfang bis Ende erleben. Die Botschaft von „Spirit In The Glass“ ist poetisch und erzählerisch. Als Zuhörer könnte man sich beim Anhören des Albums vorstellen, durch ein gotisches Glasfenster in die Atmosphäre und Welt zu blicken, die das Album-Cover erschafft, mit dem Geruch von frischem, starkem Regen und dem Rauch von Holzfeuern in der Ferne. Als Gitarrist habe ich in der Vergangenheit bereits zwei Instrumental-Alben veröffentlicht. „Spirit In The Glass“ von DARK CHAPEL ist eine musikalische Fortsetzung davon, aber jetzt ist es das erste Mal, dass auch meine Texte und mein Gesang darin enthalten sind.“
photo credit: Shane ONeal