3TEETH – EndEx

Kalifornien ist das Zentrum der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Insofern passt es perfekt, dass 3TEETH aus Los Angeles stammen. Das seit 2013 bestehende Quintett ist – vorsichtig formuliert – expressiv unterwegs. Die Musik ist angriffslustig, lautstark und teilweise verstörend angelegt. Eingängige Refrains und Hooklines dürfen aber auch nicht fehlen, denn die Heavy-Gruppe buhlt um Hörer. Um aufzufallen, wird gerüpelt, provoziert und clever von denen übernommen, die das Feld zwischen NuMetal, Industrial und Elektro-Rock schon zuvor (erfolgreich) bearbeitet haben. Wer sich beim Hören von „EndEx“ an Gruppen wie Marilyn Manson, Ministry, Rob Zombie, Skinny Puppy, Nine Inch Nails, KMFDM, Slipknot und Korn erinnert fühlt, liegt nicht verkehrt. 3TEETH verstehen sich darauf, düstere Schock-Rhythmik und Monster-Grooves mit zugänglichen Chören zu kombinieren. Gekoppelt ist all das mit einem ernüchterten Blick auf gesellschaftliche Fehlströmungen, die zunehmende Anonymisierung und Aufgabe des Einzelnen, der im großen und ganzen keine Bedeutung mehr besitzt. „EndEx“ ist Ausdruck eines apokalyptischen, dystopischen Blick auf die menschliche Zukunft. Wer will es 3TEETH verdenken. Der Mix aus Rock, Metal und Industrial/Elektro stützt das futuristische Moment im Auftritt der Kalifornier. Das Quintett inszeniert sich auf seinem vierten Longplayer in vielfacher Hinsicht kompromissloser und drückend. „EndEx“ wirkt dabei in sich stimmig und setzt 3TEETH erstmals teilweise von der zu offensichtliche Nähe zu den genannten Düster-Größen ab.

(Century Media/Sony)