FIT FOR A KING

Mit ihrem achten Album zeigen FIT FOR A KING eindrucksvoll, wie man musikalische Härte, emotionale Ansprache und stilistische Weiterentwicklung in Einklang bringt. Dabei zählt die Band aus Tyler, Texas längst zur Speerspitze der modernen Core-Szene. „Lonely God“ klingt druckvoll, präzise und gleichzeitig zutiefst persönlich. Zwischen MetalCore, Post-Hardcore und elektronischen Elementen entfaltet sich ein Sound, der technisch überzeugt und gefühlsseitig berührt.

„Wir hatten einen Punkt erreicht, an dem wir es satt waren, aus einer sicheren Position heraus zu schreiben“, erklärt Frontmann Ryan Kirby. „Wir haben uns erlaubt, Themen und Emotionen anzugehen, um die wir normalerweise herumtanzen. Der große Durchbruch war, zuzulassen, dass wir uns unwohl fühlen – daraus ist die ehrlichste Kunst entstanden. Dieses Album soll sich wie ein zusammenhängender Moment anfühlen und nicht wie eine Sammlung von Songs, also haben wir alles um diesen rohen emotionalen Kern herum aufgebaut.“ Der Titel-Song greift zentrale gesellschaftliche Spannungen auf – Isolation, Machtstreben und das Paradoxon einer hypervernetzten Welt. Ryan bringt es auf den Punkt: „Wir leben in einer Welt, in der wir mehr denn je miteinander verbunden sind, und doch fühlen sich die Menschen isolierter und machtloser. ‚Lonely God‘ wurde von diesem modernen Paradoxon inspiriert. Alle streben nach Einfluss und Kontrolle, aber dabei enden sie isoliert und leer. Das sieht man überall – in der Politik, in den sozialen Medien, sogar in persönlichen Beziehungen.“

Auch ,No Tomorrow‘ setzt ein starkes Zeichen für zwischenmenschliche Nähe in unsicheren Zeiten. Für den Frontmann ist das eine Frage der Haltung: „Für mich geht es darum, mir bewusst zu machen, dass ich keine Kontrolle über die Zukunft habe. Das Einzige, was ich wirklich beeinflussen kann, ist, wie ich mich heute den Menschen in meiner Umgebung gegenüber verhalte. Musik hält mich auf dem Boden. Mein Glaube tut das ebenfalls. Und wenn ich bewusst Beziehungen pflege, werde ich daran erinnert, dass selbst inmitten des Chaos ein Sinn steckt.“ Ein weiterer Höhepunkt des Albums ist ,Witness The End‘, ein Track mit deutlichem Deathcore-Einschlag und einem Feature von Chris von Motionless In White: „Wir sind mit harter Musik aufgewachsen und wollten diese Seite wieder aufgreifen“, sagt Ryan. „Dieser Song schien der perfekte Moment dafür zu sein, und Chris ist jemand, den wir sowohl als Künstler als auch als Freund schätzen. Wir haben ihn kontaktiert und ihm das Demo geschickt, und er war sofort dabei. Seine Stimme hat genau die Energie gebracht, die der Track brauchte.“

Dass mit „Lonely God“ das kollaborativste Album von FIT FOR A KING erscheint, liegt im kreativen Prozess begründet: „Wir haben uns völlig geöffnet. Jeder hat Ideen eingebracht, und niemand hat sich mit seinem Ego in den Weg gestellt“, erzählt der Sänger. „Früher haben wir uns manchmal an eine Formel gehalten, von der wir wussten, dass sie funktioniert, aber bei diesem Album haben wir uns mehr denn je gegenseitig vertraut. Dieses Vertrauen hat den gesamten Prozess lebendig und ehrlich gemacht.“ Diese Freiheit zeigt sich auch in der musikalischen Balance zwischen Härte, Melodie und Atmosphäre: „Es beginnt immer mit der Emotion des Songs“, erklärt Ryan. „Wenn die Emotion nach etwas Heaviness verlangt, lassen wir uns darauf ein. Wenn es sich nach Melodie oder Atmosphäre anfühlt, gehen wir in diese Richtung. Die Balance entsteht ganz natürlich, wenn man auf der Grundlage der Geschichte schreibt, anstatt zu versuchen, sich in eine bestimmte Form zu pressen.“ Die emotionale Tiefe der Texte ist ebenso kein Zufall: „Schreibt nicht, was ihr denkt, dass die Leute hören wollen. Schreibt, was ihr sagen müsst“, sagt der Frontmann. „Wenn es euch unangenehm ist oder verletzlich macht, bedeutet das normalerweise, dass es wichtig ist. Wir versuchen immer, von echten Erfahrungen zu erzählen – Schmerz, Glaube, Zweifel, Hoffnung – und den Zuhörern zu ermöglichen, ihre eigene Geschichte in unserer zu finden.“

Diese Ehrlichkeit ist nur möglich durch das starke Band zwischen den Mitgliedern von FIT FOR A KING: „Wenn man sich auf persönlicher Ebene vertraut, befreit das die Kreativität“, so Ryan. „Man hat keine Angst, eine riskante Idee in den Raum zu werfen, weil man weiß, dass die anderen einen unterstützen. Diese Einheit ist es auch, die uns in schwierigen Zeiten zusammenhält. Wir haben viel zusammen durchgemacht, deshalb wissen wir, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, wenn einer von uns Probleme hat.“ Ein besonders nachdenklicher Moment auf „Lonely God“ ist ,Begin The Sacrifice‘, ein Song über Selbstaufgabe und Sinnsuche inmitten des Lärms der Welt. Für den Sänger ist das eine zutiefst persönliche Botschaft: „Für mich geht es darum, Sinn vor Komfort zu wählen. Wir sind ständig von Ablenkungen umgeben und können uns leicht darin verlieren. Aber es hat etwas Kraftvolles, einen Schritt zurückzutreten, Selbstsucht loszulassen und sich etwas Größerem als sich selbst zuzuwenden – sei es der eigene Glaube, die Gemeinschaft oder die eigene Kunst.“

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