BIOSCOPE

„Gentō“ – das Debüt-Album des Projekts BIOSCOPE – ist mehr als nur eine musikalische Zusammenarbeit zweier Größen der progressiven Klangkunst. Steve Rothery, Gitarrist und Gründungsmitglied von Marillion, und Thorsten Quaeschning, kreativer Kopf hinter Tangerine Dream, vereinen hier ihre jahrzehntelange Erfahrung zu einem atmosphärischen Dialog. Die fünf instrumentalen Stücke, inspiriert von der menschlichen Faszination für das Bewegtbild, verbinden Rotherys charakteristische Gitarrenklänge mit den rhythmischen Sequencer-Elementen der Berliner Schule. Der Name BIOSCOPE leitet sich vom Griechischen „bios“ (Leben) und „skopeein“ (schauen) ab und steht sinnbildlich für den cineastischen Blick auf das Leben, den das Projekt musikalisch einfängt.

Für Steve begann die Reise in die Welt der Rock-Musik mit einer tiefen Leidenschaft, die ihn bis heute begleitet: „Ich liebte Musik und träumte seit meinem fünfzehnten Lebensjahr davon, professioneller Musiker zu werden. Auch heute noch genieße ich Musik genauso sehr“, erzählt er rückblickend. Diese Begeisterung spiegelt sich auch im Geist von BIOSCOPE wider. Der Gitarrist beschreibt das Projekt als einen offenen kreativen Prozess: „Es war ein musikalischer Dialog zwischen uns beiden, bei dem wir die Tracks langsam aus den ersten Improvisationen heraus entwickelt haben. Wir hatten keinen Masterplan für die Richtung, sondern sind einfach dem Weg gefolgt, den uns die Musik vorgab.“ Die Zusammenarbeit mit Thorsten Quaeschning verlief dabei erstaunlich unkompliziert. Steve erinnert sich: „Es gab nie Druck oder Egos. Wir haben uns verstanden und es war eine sehr natürliche Zusammenarbeit, in der wir uns gegenseitig inspiriert haben.“

Ob BIOSCOPE bereits einen eigenen Sound gefunden hat oder sich noch in der Entwicklung befindet, beantwortet der Musiker mit vorsichtiger Zuversicht: „Es ist unmöglich zu sagen, wohin uns das nächste Album führen wird, aber ich denke, die musikalische Chemie zwischen uns ist so stark, dass die Leute nicht enttäuscht sein werden.“ Dabei bewegt sich Steve stets zwischen dem Erbe seiner musikalischen Vorbilder und dem Anspruch, neue Wege zu gehen: „Man versucht immer, etwas Frisches und Interessantes zu schaffen, das nicht nur eine Wiederholung dessen ist, was man bereits in seiner anderen Band gemacht hat oder was seine Helden gemacht haben. Je länger man Musiker ist, desto schwieriger wird das, deshalb muss man immer darauf achten.“ Auch das Songwriting bei BIOSCOPE folgt keinem festen Schema, sondern lebt von Intuition und gegenseitiger Inspiration: „Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Wir versuchen einfach, Ideen zu entwickeln, die wir selbst gerne hören würden. Zwischen uns entsteht im Studio eine spontane Synergie.“

Trotz der Herausforderungen, die mit der Suche nach neuen Klängen verbunden sind, glaubt der Gitarrist an die Innovationskraft von BIOSCOPE: „Es ist immer eine Herausforderung, etwas Frisches und Interessantes zu entwickeln, aber ich denke, unser Album schafft das. Ich kann mir keinen anderen Künstler vorstellen, der die beiden Welten, in denen wir uns bewegen, so gut miteinander kombiniert hat.“ In einer Zeit, in der viele Künstler das Album-Format infrage stellen, bleibt Steve von dessen Relevanz überzeugt: „Dem stimme ich nicht zu, denn ich denke, das hängt ganz vom Musik-Genre ab und davon, was die Leute suchen: sofortige Befriedigung oder eine Reise.“ Diese Reise wird bei BIOSCOPE nicht nur musikalisch, sondern auch visuell erlebbar gemacht. Der Musiker berichtet begeistert: „Wir haben Videos für alle fünf Titel des Albums drehen lassen, und als ich mir diese Videos vor ein paar Wochen zusammen mit dem Dolby Atmos-Mix angesehen habe, hatte ich wirklich das Gefühl, in die Musik einzutauchen.“

Bioscope Music – Steve Rothery and Thorsten Quaeschning

Picture copyright earMUSIC/Crédit Thomas Ecke