DEVIL SOLD HIS SOUL – Loss

Ein Titel wie „Loss“ passt perfekt zum Ansatz der Briten. DEVIL SOLD HIS SOUL haben auf all ihren Veröffentlichungen eine emotionale Zerrissenheit und nachvollziehbaren Schmerz an den Tag gelegt. Das bestimmt die eine Seite ihrer Musikalität. Dem gegenüber stehen Optimismus und der Willen, dem Strudel von Zweifeln, Leid und Ungemach durch eine eigene Kraftanstrengung zu entrinnen. Diese Zuversicht drückte sich etwa auch im Titel des letzten Albums, dem 2012er „Empire Of Light“, aus. Bis jetzt zu „Loss“ hat es tatsächlich keinen weiteren Longplayer der Gruppe gegeben. Dafür ist der zwischenzeitlich ausgestiegene Ed Gibbs wieder mit von der Partie, so dass die Briten nunmehr mit zwei Sängern antreten. Stilistisch bleibt es bei einer spannend und facettenreich inszenierten Mixtur aus Post-Hardcore, -Rock und -Metal. Die Kompositionen von DEVIL SOLD HIS SOUL zeichnen sich durch ebenso viel Tiefgang wie Substanz aus. Das gilt selbst für die sphärisch-fragilen Passagen, die je nach Stimmungslage ganz unterschiedlich wirken. Auf die aufgewühlten, komplexen und heftigen Parts des Albums trifft das ohnehin zu. Das Sextett transportiert musikalisch und textlich dieselben Gefühle und Stimmungen; tritt in dieser Hinsicht als ganzheitlich und organisch in Erscheinung. In der Zeit ihres Bestehens sind DEVIL SOLD HIS SOUL mit Großkalibern wie Bring Me The Horizon, Architects, Norma Jean, Underoath und Cult Of Luna, was kleine Spuren hinterlassen hat. „Loss“ stellt aber mehr als alles andere heraus, dass die Briten einer eigenen Post-Vorstellung folgen und diese bewusst und zielstrebig umsetzen. Das führt dazu, dass ihr Spiel zu erkennbarer Eigenständigkeit, etlichen großen Momenten und vielen interessanten, nachwirkenden Eindrücken findet.

(Nuclear Blast)