Die Mainzer Band steht zu ihren Inspirationsquellen und unternimmt erst gar nicht den Versuch, diese zu verheimlichen. Direkt zum Auftakt ihres Drittwerks klingen ALL ITS GRACE so sehr nach HEAVEN SHALL BURN, das man schmunzeln muss. Im Verlauf des 40-minütigen „To What End?“ wiederholt sich das immer wieder. Das bedeutet zugleich, das Assoziationen zu Gruppen wie IN FLAMES, SHADOWS FALL, AT THE GATES, KILLSWITCH ENGAGE, etc. ebenfalls zutagetreten. Das seit 2004 aktive Quintett setzt auf einen Crossover zwischen MetalCore und Melo-Death, der Kenntnis dieses Spielraums erkennen lässt, sich im Songwriting allerdings auch ausschließlich auf die Standards dieser Ausrichtung stützt. Mit Blick auf die Geschwindigkeit setzen die Deutschen dabei etwas zu oft und ausgiebig aufs MidTempo. Dadurch werden Spannung und Druck immer wieder ohne Not relativiert. Letztlich fällt das jedoch nicht über Gebühr ins Gewicht. ALL ITS GRACE begnügen sich auch sonst mit Allgemeinplätzen. Deshalb bleibt es ihnen verwehrt, eigene Akzente zu setzen und sich auszuzeichnen. Die Musiker aus der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz führen neun solide Tracks ins Feld, die ihnen zu Shows verhelfen werden. Mehr ist da allerdings nicht. Über den Moment des Hörens hinaus drängt sich nichts auf, was die Mainzer und ihr Spiel auszeichnet. Dafür ist „To What End?“ zu vorhersehbar und Klischee-durchsetzt aufgebaut und die Wettbewerbsdichte und -qualität im bearbeiteten Genre zu groß.
(Bastardized)