…AND OCEANS – As In Gardens, So In Tombs

Die Finnen haben schon mehrfach ihren Namen und ihre stilistische Ausrichtung geändert. Abhängig von den jeweiligen Prioritäten veröffentlichen beziehungsweise spielen die Musiker wahlweise als Festerday, Havoc Unit oder …AND OCEANS auf. Das musikalische Spektrum umfasst unter anderem Death, Black und Industrial Metal. Mit „Cosmic World Mother“ hat die sechsköpfige Gruppe zuletzt eindrucksvoll zum symphonischen Black Metal zurückgefunden und 2020 doch noch einen Nachfolger zum 2002er „Cypher“ abgeliefert. „As In Gardens, So In Tombs“ schlägt in dieselbe Kerbe, wobei das Sextett aus Jakobstad seinen Ansatz wiederum offen und nicht puristisch auslegt. Die Gegensätze furioser Temporitte und Passagen dichter, melodischer Atmosphäre beeindrucken dabei einmal mehr. Dem Spiel von …AND OCEANS schwingt immer auch etwas Majestätisches mit, das den Klangraum erweitert und zusätzliche Deutungsoptionen eröffnet. Die Experimentierfreude der Finnen und ihr Blick über den engen Black Metal-Tellerrand hinaus sorgen dafür, dass es viel zu entdecken gibt und man sich die Wirkungsebenen und Feinheiten von „As In Gardens, So In Tombs“ sukzessive erarbeiten muss. Wie kompromisslos und extrem die Stücke eigentlich angelegt sind, bemerkt man erst mit der Zeit. Der symphonische Rahmen kaschiert das anfangs, so dass die zweite Platte seit der Rückkehr als …AND OCEANS auf den ersten Blick hin weniger radikal wirkt, als sie eigentlich ist. Und das ist nicht die einzige Überraschung, für die das Sextett gut ist.

(Season Of Mist)