Die Deutungshoheit direkt für sich zu beanspruchen, ist nie verkehrt – und mit ihrem vierten Album „Colossal“ liefern BAEST eine selbstbewusste Ansage. Wer die neun Tracks hört, merkt schnell: Die Dänen machen keine halben Sachen. Sie bleiben ihrer Linie treu und zelebrieren Death Metal mit beeindruckender Präzision, kraftvollen Melodien, gnadenlosem Wumms und maximalem Headbang-Potenzial. Seit zehn Jahren ist die Band aus Aarhus ein fester Bestandteil der Szene, und wer ihre Entwicklung von „Danse Macabre“ (2018) über „Venenum“ (2019) und „Necro Sapiens“ (2021) bis hin zu „Colossal“ verfolgt, erkennt eine stetige Verdichtung ihres Sounds. BAEST klingen heute selbstverständlicher und fokussierter als je zuvor – härter, wuchtiger, aber auch geschickter darin, ihre musikalische Identität weiter auszubauen. Dabei darf das Augenzwinkern nicht fehlen: Die Dänen wissen genau, wie sie mit Genre-Klischees spielen, ohne sich darin zu verlieren. Stattdessen treiben sie den Spaß-Faktor nach oben und verbinden Traditionstreue mit frischer Attitüde. Diese Mischung macht „Colossal“ zu einem unterhaltsamen Album. BAEST verstehen sich gut darauf, ihre Zuhörer mitzureißen und eine Stimmung zu erzeugen, die sich unweigerlich auf das Publikum überträgt. Man wird förmlich dazu gezwungen, mitzufeiern, tut dies aber gerne. Verantwortlich für die Produktion zeichnet Tue Madsen, bekannt für seine Arbeit mit The Haunted, Heaven Shall Burn und The Black Dahlia Murder. Zusätzlich gibt es starke Feature-Gäste: Jesper Binzer von D-A-D steuert seine Stimme zu ,King Of The Sun‘ bei, während ORM auf ,Misfortunate Son‘ vertreten sind und dem Album zusätzliche Nuancen verleihen. Das Ergebnis ist ein Death Metal-Werk, das seinem Namen alle Ehre macht. „Colossal“ ist ein Album, das die ungebrochene Energie und Leidenschaft widerspiegelt, mit der BAEST seit Jahren die Szene bereichern. Wer auf kompromisslosen, zugleich eingängigen Death Metal steht, kommt an diesem Album nicht vorbei.
(Century Media/Sony)