BLACKMAIL – 1997-2013 (Best Of + Rare Tracks)

Zuletzt ist es still um die Koblenzer Band geblieben, die so lange als Referenzgröße und Konstante der deutschen Alternative- und Indie-Rock-Szene gegolten hat. Der Titel der zwei CDs umfassenden Werkschau zeigt deutlich auf, dass die aktive Phase schon einige Zeit zurückliegt: „1997-2013 (Best Of + Rare Tracks)“. BLACKMAIL haben immer viel Zuspruch und Wertschätzung von Rock-Fans und -Presse erfahren, doch letztlich das Schicksal des Propheten im eigenen Land erlebt. Der ganz große Durchbruch in die Breite ist der Gruppe verwehrt geblieben. Spätestens nach dem Ausstieg von Sänger Aydo Abay Ende 2008 ist dieses Thema endgültig durch gewesen, auch wenn mit Mathias Reetz ein guter Ersatz rekrutiert werden konnte. Sei es drum. Der typische BLACKMAIL-Sound ist zwischen melancholischen Schattierungen und offensivem Rock-Optimismus angelegt. Die Grundhaltung ist noisig, doch am poppigen Eingängigkeitspotenzial fehlt es nicht. Im Verlauf ihrer Karriere sind die Koblenzer um Kurt Ebelhäuser mal schroffer und kantiger, mal zugänglicher und verträglicher unterwegs gewesen. Latent hymnisch ist das Spiel der Gruppe dabei durchgängig, auch wenn die Alben von BLACKMAIL zumeist erst in ihrer Gesamtheit so richtig Wirkung erzielt haben. Die nominellen Referenz-Nummern, die man aus den Live-Setlists erinnert, finden sich auf der ersten CD von „1997-2013 (Best Of + Rare Tracks)“. Der Titel gibt es vor – ein „Best Of“. Unter den Raritäten fallen insbesondere die Cover-Versionen auf, ohne dass man sie zwingend gehört haben müsste. Für Einsteiger ist die Doppel-CD sicherlich lohnend. Wer die regulären Alben von BLACKMAIL besitzt, ist damit eigentlich gut bedient.

(Unter Schafen/Alive)