BLUM – Gold

Dank intensiver Tour-Aktivitäten ist der gebürtige Saarländer Sebastian BLUM inzwischen überall in Deutschland zu Hause und hat zudem in verschiedenen Großstädten seiner Heimat gelebt. Und der 34-Jährige trägt sein Herz auf der Zunge. Die Texte von „Gold“ sind grundehrlich, anekdotisch und persönlich. Der Musiker formuliert Gedanken, gibt Beobachtungen wieder und stellt Fragen. Wer mit offenen Augen durch den Alltag geht, findet sich in seinen Worten wieder. Musikalisch verhält es sich ganz ähnlich. Alles klingt gefällig, vertraut und eingängig. Sobald der deutschsprachige Indie-Pop von BLUM läuft, hebt sich die Stimmung und fühlt man sich geborgen. Wichtig ist, dass nichts pathetisch oder aufgesetzt anmutet, sondern alles belastbar und charmant wirkt. Angesichts der gebotenen Allgemeingültigkeit ist das nicht selbstverständlich. Sebastian BLUM ist ein umsichtiger Singer/Songwriter, der stets die richtigen Töne anstimmt und die richtigen Worte findet – bis hin zu den optimistischen, bestärkenden Botschaften, die beispielsweise Lieder wie ,Du bist schön‘ formulieren. Interessanterweise würde man es sich fast wünschen, dass BLUM noch mutiger auf die Pop-Karte setzt. Im Indie-Pop ist der 34-Jährige ja schon unterwegs. Berührungsängste mit Synthie-Pop kennt er auch nicht, wie etwa ,Bielefeld‘ beweist. Dieser und einige weitere Tracks sind fraglos amtliche Ohrwürmer, doch es scheint so, als hätte BLUM sein Potenzial in poppiger Hinsicht noch nicht voll ausgereizt. Dann bitte beim nächsten Mal. Doch auch so ist „Gold“ schon ein hörenswertes Album.

(Gutweib)