[BOLT] – (05)

Der Weg ist [BOLT] das Ziel. So scheint es zumindest, auch wenn das Instrumental-Trio aus Duisburg seine Tracks nicht in der chronologisch richtigen Reihenfolge darbietet. Das schlicht „(5)“ betitelte aktuelle Album der Deutschen setzt sich aus sieben Tracks zusammen – von ,[32]‘ über ,[40]‘ in der Spitze der Zählung bis hin zu ,[29]‘ am Ende. Drei Stücke sind dabei mit alternativen Titeln versehen, die hinsichtlich der Rezeption aber weder etwas einordnen noch aufklären oder die Assoziation leiten. Dem Stil-Mittel der Reduktion wird bei [BOLT] alles untergeordnet. Das gilt sowohl für das Musikalische und Visuelle als auch die Gesamtästhetik. Okay. Musik im herkömmlichen Verständnis gibt es ebenso wenig. Das Trio setzt Soundscapes, wobei sich die Klangflächen bis hin zu Längen von knapp 22 Minuten Spielzeit ziehen. Weil es zumeist an wahrnehmbaren Spannungs- oder Entwicklungsbögen fehlt, nimmt man „(5)“ als eher situativ wahr – vielleicht auch Soundtrack-artig, ohne dass sich der zugrundeliegende Plot erschließt. Die sieben Tracks werden zumeist minimalistisch ausstaffiert und sind allenfalls als abstrakte Kompositionen zu beschreiben. Drone, Ambient, Noise, Post-Rock – in jedem Fall experimentell und suchend, ohne dass [BOLT] ihren Wirkungsraum eingrenzen oder klar definieren würden. Wer sich nicht willentlich für ausbremste, flächige Klangwelten und Sound-Experimente interessiert, wird es mit den Duisburgern schwer haben. Und selbst wenn, gestaltet sich die Auseinandersetzung mit „(5)“ ob des in fast jeder Hinsicht fehlenden Kontextes nicht leicht.

(Dunk)