Das Werk von BONJOUR TRISTESSE beschäftigt sich gefühlt schon immer und ausschließlich mit den Auswirkungen menschlichen Handels auf die Umwelt und Natur. Worauf die moderne Industriegesellschaft mit ihrem rücksichtslosen und ausbeuterischen Wesen zusteuert, ist klar und unausweichlich: ihren Untergang. Schon das 2010er Debüt „Par Un Sourire“ und „Your Ultimate Urban Nightmare“ von 2018 haben keine schöne, friedfertige Zukunftsutopie gezeichnet. Auf das Drittwerk „Against Leviathan“ trifft das genauso wenig zu. Ohnmacht, Desillusionierung, Pessimismus – das sind die Stimmungen, die Solo-Künstler Nathanael mit den Songs von BONJOUR TRISTESSE erschafft und hervorruft. Der Unglaube darüber, dass die Menschheit weder lernen noch sich verändern will, schürt die zugrundeliegende Wut. Die vier Tracks ,Turmoil‘, ,Nightbringer‘, ,Against Leviathan‘ und ,Ode To Emptiness‘ füllen eine Spielzeit von etwas mehr als 41 Minuten, während der jeglicher Optimismus im Keim erstickt wird. Auch die feinen Melodien helfen hier nichts, obwohl sie Friedfertigkeit und Zuversicht vorgaukeln. Doch die nächste eruptive, wütende Attacke lässt niemals lange auf sich warten. Dann ist alles dahin. Nathanael ordnet sein Schaffen mit BONJOUR TRISTESSE unter der Klammer „Black Metal Against Civilization“ ein. Das sagt eigentlich alles. Der Vollständigkeit halber: „Against Leviathan“ markiert den kompromisslosen Auftakt eines Konzept-Werks, das sich über zwei Platten spannen wird.

(Supreme Chaos)