BORN OF OSIRIS

Gerade noch gemeinsam mit Ingested, Entheos und The Voynich Code auf Europa-Tour, kündigen BORN OF OSIRIS mit „Through Shadows“ ihr siebtes Studioalbum an. Die Band aus Illinois setzt weiterhin auf ihr typisches, vertrackt-verspieltes Songwriting und präsentiert sich kraftvoll, virtuos und hochkomplex.

Nachdem in den letzten Monaten bereits einige neue Singles veröffentlicht wurden, zeichnete sich immer stärker ab, dass der Nachfolger des 2021er Albums „Angel Or Alien“ in eine immer greifbarere Nähe rückte. Nun gibt es die Gewissheit, wobei „Through Shadows“, wie seine Vorgänger, gespickt ist mit technischen Riffs, progressiven Songstrukturen und atmosphärischen Elementen. „Unsere Musik ist ein Spiegelbild dessen, wer wir sind und wie wir uns fühlen, wenn wir sie schreiben“, erzählt Frontmann Ronnie Canizaro. „Jeder Song fängt die Emotionen und Gedanken ein, die uns in diesem Moment beschäftigen. Wir entwickeln uns stetig weiter, weil sich auch unsere Leben, Erfahrungen und Perspektiven verändern. Wir suchen nicht nach einer Formel, sondern lassen die Musik organisch wachsen. Es ist dieser ständige Wandel und die Bereitschaft, neue Wege zu erkunden, die uns von anderen Bands unterscheiden.“

Wohl wahr, wobei sich verschachtelte Rhythmen und eine unkonventionelle Melodieführung auf allen Veröffentlichungen von BORN OF OSIRIS wiederfinden. Das durch den Weggang von Keyboarder Joe Buras und Gitarrist Lee McKinney ausgedünnte Line-up ändert nichts daran, dass die US-Kombo ihren Weg schlüssig fortsetzt. Schlagzeuger Cameron Losch und Ronnie verbleiben als kreative Konstanten, die der Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 2003 (noch als DiminisheD) angehören: „Wir ziehen keine starre Grenze zwischen Weiterentwicklung und Innovation – wir verbinden beides auf natürliche Weise“, stellt der Frontmann klar. „Für uns geht es darum, das Beste aus unserer Vergangenheit mitzunehmen, aber nie stehenzubleiben. Wir respektieren die Grundlagen des Heavy-Genres, doch gleichzeitig haben wir keine Angst davor, neue Elemente einzubringen oder Dinge völlig neu zu denken. Das macht unsere Musik spannend und einzigartig.“ Das damit einhergehende Risiko nehmen BORN OF OSIRIS bereitwillig in Kauf:

„Wir waren schon immer risikofreudig“, erwidert der Frontmann. „Ich liebe Fallschirmspringen, Bergsteigen, Bungee-Jumping, Base-Jumping, Klettern, Surfen und Kickboxen – all das sind Aktivitäten, die mir zeigen, was Risiko bedeutet. In der Musik ist es ähnlich: Wir wollen, dass unsere Songs tiefgründig und voller Überraschungen sind, nicht nur oberflächlich konsumierbar. Wer sich die Zeit nimmt, sich wirklich auf unsere Musik einzulassen, wird die Nuancen und die Emotionalität unserer Songs entdecken.“ Den eigenen Ansatz versteht der Musiker dabei nicht als über Gebühr abgefahren: „Originalität entsteht nicht durch Zwang oder durch das bewusste Streben nach etwas Neuem – sie ist vielmehr ein natürlicher Ausdruck davon, wie tief sich eine Band mit ihrer Musik auseinandersetzt“, formuliert Steve seine Sicht. „Für uns ist es eher ein nettes Accessoire, weil wir uns nicht auf Innovation um der Innovation willen konzentrieren. Unsere Musik entwickelt sich organisch und bleibt dadurch authentisch. Uns geht es vor allem darum, eine Verbindung zu unseren Fans aufzubauen. Wir denken beim Schreiben eines Songs nicht bewusst darüber nach, ob er extrem genug ist oder ob wir eine bestimmte Grenze überschreiten sollten. Wir lassen die Musik für sich selbst sprechen und bewegen uns wahrscheinlich irgendwo in der Mitte – nicht zu extrem, aber auch nicht zu konventionell.“

Damit geht einher, dass BORN OF OSIRIS all ihre Ideen daraufhin abklopfen, ob sie funktionieren: „Normalerweise halten wir uns nicht zurück“, bestätigt der Frontmann. „Unser kreativer Prozess ist sehr intuitiv – wir schreiben, was wir fühlen, ohne uns Gedanken darüber zu machen, ob es zu technisch oder zu extrem ist. Es ist dieser freie, ungefilterte Ausdruck, der unsere Musik besonders macht. Dabei setzen wir alle Ideen um, die wir haben. Jeder Song ist eine Reise, und wir lassen uns nicht von äußeren Erwartungen oder festen Regeln einschränken. „Through Shadows“ handelt davon, Widrigkeiten zu überwinden – diese Thematik spiegelt sich in der musikalischen Dynamik wider.“ Der Titel des siebten Longplayers gibt also programmatisch die Richtung vor:

„Das Thema Widrigkeiten überwinden ist die zentrale Idee, die sich durch alle Songs zieht“, bekräftigt Steve. „Es ist auch ein symbolisches Ende einer Ära für uns als Band. Deshalb haben wir bewusst ein orangefarbenes Album-Cover gewählt – es steht für Transformation und Neubeginn. Ich habe meinen ersten Song mit BORN OF OSIRIS geschrieben, als ich 15 Jahre alt war. Damals war es für mich nichts Besonderes – einfach ein kreativer Ausdruck ohne große Reflexion. Heute, nach vielen Jahren in der Szene, fühlt sich das Songwriting wie ein Prozess an, der meine gesamte Erfahrung widerspiegelt. Es ist unglaublich befriedigend, wenn ein Song fertig ist, aber gleichzeitig spüre ich auch die Jahre – meine Knochen schmerzen, mein Bart hat graue Haare. Doch die Leidenschaft für Musik bleibt bestehen.“

BORN OF OSIRIS – The New Album ‚Through Shadows‘ OUT 7.11.25