BRIDGE CITY SINNERS – Unholy Hymns

Die gute alte Zeit – oder auch nur die guten alten Klänge und Stile. Mit traditionellen Sounds und einem akustischen Vorgehen legen die BRIDGE CITY SINNERS ein letztlich doch modern anmutendes Album vor. Musikalisch gibt es eine Mischung aus Folk, Bluegrass, Swing, Punk und abstrakten Jazz-Anklängen. Die Atmosphäre ist zumindest düster-geheimnisvoll und mystisch, wenn nicht sogar beängstigend und in den Schattierungen bedrohlich. Das liegt auch daran, weil die treffend „Unholy Hymns“ getauften Nummern des Albums in „Book I“ und „Book II“ unterteilt sind. Während die erste Hälfte noch als eher schaurig-launig ausfällt, geht es im Verlauf der Platte doch zusehends düsterer und beklemmender zu. Von einer Platte der Gegensätze oder zwei Seiten zu sprechen, greift vielleicht zu weit, doch die Abschichtung und der Unterschied fallen durchaus auf. Die Stärke von BRIDGE CITY SINNERS besteht darin, die textlich transportierten Gefühle und Stimmungen ohne Reibungsverluste in Musik zu überführen. Wenn es um menschliche Abgründe geht, muss es irgendwie auch wie ein musikalischer Albtraum wirken. Eben. Und weil das Quintett aus Portland, Oregon insbesondere mit Banjo, Fiedel/Geige, Kontrabass und Akustik-Gitarre arbeitet, klingt das Ergebnis einerseits anders bis auffällig und andererseits nach düster-fesselnder Roots-Musik. Nicht zu vergessen ist natürlich Frontfrau Libby Lux, die den „Unholy Hymns“ stimmlich und textlich ihren Stempel aufdrückt.

(Flail)