BURY TOMORROW

Die Briten präsentieren sich auf ihrem achten Album in Bestform. BURY TOMORROW setzen auf „Will You Haunt Me, With That Same Patience“ sowohl die härtesten als auch die zugänglichsten Songs, die man von ihnen bisher gehört hat. Und das, obwohl die sechsköpfige Gruppe bereits mehrere Referenzwerke veröffentlicht hat und seit 2006 zu den ganz großen Namen im MetalCore-Kosmos zählt.

Der Einfluss von Gitarrist Ed Hartwell und Keyboarder/Sänger Tom Prendergast, die 2021 zur Band gestoßen sind und ihren Einstand mit „The Seventh Sun“ (2023) gefeiert haben, ist auf der neuen Platte noch größer. Dies zeigt sich sowohl im variablen Songwriting als auch im verstärkten Einsatz von Clean-Gesang. Der hymnische Charakter des Materials scheint nochmals ausgeweitet, während einige der härtesten Nummern fast schon Deathcore-Gefilde erreichen. Das passt zum thematischen Kontext des Albums, das sich mit den Widrigkeiten und Prüfungen des Lebens auseinandersetzt. Frontmann Dani Winter-Bates beschreibt „Will You Haunt Me, With That Same Patience“ als ein Album über brutale Selbstsabotage, lähmende Angst, heftige Verzweiflung und die unermüdliche Suche nach Frieden und Klarheit in einer Welt voller Lärm. Nachdem er vor Jahren seine psychischen Probleme öffentlich gemacht hatte, äußert er sich zu seinem aktuellen Zustand: „Ich habe erkannt, dass ich ein Leben lang leiden werde und muss sicherstellen, dass ich mich selbst und meine Triggerpunkte, aber auch meine Höhen und Tiefen verstehe.“

Dabei helfe ihm Achtsamkeit. „Seltsamerweise kann ich gut mit der Vorstellung des Staubkorns leben, das wir in diesem Universum darstellen. Für andere mag das beängstigend sein oder zu wenig erscheinen, doch für mich ist diese Erkenntnis unglaublich befreiend. Meine Sorgen, meine anhaltende Zwangsstörung, meine schlechten Gedanken und meine Launen – im Großen und Ganzen ist all das unbedeutend. Das heißt nicht, dass ich keine schlechten Phasen habe. Doch unsere Existenz auf diesem Planeten ist nur ein kurzer Moment in der Zeit. Natürlich kämpfe ich jeden Tag, aber Einsichten wie diese helfen mir, mein Gehirn im richtigen Modus zu halten.“ BURY TOMORROW sprechen bezüglich ihres achten Albums von einem Werk über Trennung und Zusammengehörigkeit. In jedem Fall sind extreme Gefühle vertont. Die vierte und aktuelle Single ,Waiting‘ ist ein brachiales Achtungszeichen. „,Waiting‘ handelt von Wiedergeburt, dem Gefühl, durchs Feuer zu gehen, um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen“, erklärt Winter-Bates.

„Textlich geht es um die tiefsten Tiefpunkte unseres Lebens, die seltsamerweise um einen selbst und das eigene Elend kreisen – sei es Verlust, Selbsthass oder negative Erfahrungen. Musikalisch gesehen gibt ,Waiting‘ die Möglichkeit, die Dinge zu beschleunigen, sie instinktiver und brutaler zu gestalten. Obwohl wir schon harte Singles wie ,Villain Arc‘ veröffentlicht haben, wirkt diese für viele Fans noch intensiver. Ihr Sound ist moderner und stark auf Rhythmus und Kadenz ausgelegt – mit dem klaren Ziel, die Menschen während des Songs zu bewegen.“ Diese Beschreibung lässt sich auf die übrigen Tracks von „Will You Haunt Me, With That Same Patience“ übertragen. BURY TOMORROW entwickeln ihren Trademark-Sound konsequent weiter. „Wir verschieben die Grenzen dessen, was wir tun“, bestätigt Winter-Bates. „Dabei respektieren wir, dass die Leute Melodien lieben – wir tun das ja auch. Unser Keyboarder Tom Prendergast ist ein unglaublich guter Sänger und Songwriter. Sein Potenzial und die damit verbundenen Möglichkeiten wollen wir voll ausschöpfen. Deshalb gibt es sowohl Songs mit dominierendem Gesang als auch solche, die hauptsächlich Screams beinhalten. Die Musik soll sich bewegen, sie soll fließen. Es geht darum, was für den jeweiligen Song richtig ist.“

Die Mischung aus Eingängigkeit, Emotionalität und Härte passt perfekt. Beeindruckend ist, dass die sechsköpfige Band aus Southampton, Hampshire nicht ausschließlich auf Zugänglichkeit setzt, sondern auch heftig austeilt. „Es ist nicht notwendig, die Härte aufzugeben“, betont der Frontmann. „Man muss sich nur eine Band wie Lorna Shore anschauen, die Hallen mit 10.000 Plätzen ausverkauft. Das ist enorm. Es ist verrückt, wie groß sie geworden sind. Wir selbst sind zufrieden damit, stetig zu wachsen – wir haben es ja bereits geschafft, die Manchester Academy auszuverkaufen.“ Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist die verschworene Anhängerschaft von Southampton, Hampshire. „Unsere Fans haben uns schon immer unterstützt“, freut sich Winter-Bates. „Sie sind eine Konstante in unserer Karriere und einer der Hauptgründe, weshalb wir weitermachen. Selbst in Zeiten, in denen wir keine gehypte Band waren, konnten wir auf unsere unglaublich starke Fangemeinde zählen. Sie ist loyal und kämpft für uns. Deshalb behalten wir sie stets im Blick – unabhängig davon, bei welchem Label wir sind oder welche Shows wir spielen. Es kommt immer auf die Menschen an.“

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