Mit „The Only Heaven You’ll Know“ legen CASKETS ihr bislang persönlichstes Werk vor – ein Drittwerk, das sich kompromisslos mit inneren Abgründen auseinandersetzt. Die Band aus Leeds bleibt ihrem Sound zwischen Post-Hardcore, MetalCore und Alternative-Rock treu, entwickelt ihn
aber emotional wie klanglich weiter. Die Texte sind roh, ehrlich und tiefgründig, getragen von einer musikalischen Intensität, die die Wucht der Inhalte unterstreicht. Es ist ein Album, das fordert, aber auch heilt.
Dass die neue Platte einen Moment emotionaler Abrechnung einfängt, bestätigt auch Frontmann Matt Flood: „Ich habe noch viel zu sagen. Musik ist meine Therapie, mein Ventil, und ich möchte als Musiker alles geben, was ich kann. Außerdem wollen wir, dass unsere Musik echt und persönlich ist und dass unsere Fans sich mit ihr identifizieren und den Schmerz spüren können, der in diesen Songs steckt.“ Besonders der Titel-Song wirkt wie eine intime Auseinandersetzung mit Identität und Trauer. Matt beschreibt den Entstehungsprozess als befreiend: „Es gab viele Erfahrungen und Erkenntnisse, die mich mit meinem früheren Ich konfrontiert haben. Ich habe gelernt, Schmerzen loszulassen, anstatt sie festzuhalten und als Mauer zu nutzen. Das Schreiben dieses Songs hat mir geholfen, meine Fehler zu akzeptieren und mich selbst so zu lieben, wie ich bin.“ Dabei geht es auf dem Album nicht um Erlösung, sondern
ums Überleben – ein Unterschied, der sich deutlich in der lyrischen und musikalischen Ausrichtung zeigt: „Ich habe Texte geschrieben, die roher und ungefilterter sind. Es geht darum, die Narben und die Last des Kampfes zu zeigen, nicht um ein Happy End.“
Diese Verletzlichkeit wird durch die Intensität der Musik nicht kaschiert, sondern bewusst betont: „Indem wir in unseren Texten brutal ehrlich sind“, sagt der Frontmann. „Die Energie unserer Musik soll das nicht verbergen, sondern noch verstärken. Wir wollen in unseren Songs so viel Gefühl und Verletzlichkeit wie möglich vermitteln, in jeder Hinsicht.“ Auch der kreative Prozess hinter „The Only Heaven You’ll Know“ spiegelt eine neue Klarheit wider: „Im Vergleich zu unseren beiden vorherigen Alben entstand dieses aus einer Position heraus, in der wir viel selbstbewusster und klarer waren. Wir haben uns als Band gefunden und wollten unseren Sound atmosphärisch und klanglich weiter treiben.“ Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Reise, die CASKETS als Band prägt: „Jedes Album war Teil unserer Suche nach unserer Identität. Mit dieser Platte haben wir
wirklich zu uns selbst gefunden. Es ist der Beweis, dass wir nicht stehen bleiben, sondern uns weiterentwickeln und selbst herausfordern.“
Die Themen Isolation, Selbstwahrnehmung und mentales Überleben sind heute aktueller denn je – und CASKETS verstehen ihr gemeinsames Spiel als kollektives wie persönliches Ventil: „Für mich ist es immer etwas Persönliches. Aber sobald die Musik veröffentlicht ist, ist sie für alle da. Die Zuhörer verbinden ihre eigene Bedeutung damit und es wird zu einer kollektiven Erfahrung. Musik heilt auf so viele Arten.“ Auch wenn die britische Band bereits einen festen Platz in der Szene hat, sieht Matt sich noch lange nicht am Ziel: „Wir stehen noch am Anfang unserer Reise, aber wir sind sehr stolz darauf, Teil dieser Entwicklung zu sein und uns mit jeder Veröffentlichung weiter zu verbessern.“ Trends innerhalb der Core-Szene betrachtet er mit Abstand: „Ich versuche, mich nicht zu sehr mit Trends zu beschäftigen. Für uns geht es darum, Musik zu machen, die sich für uns als Kollektiv authentisch anfühlt.“ Dennoch sieht er viel Potenzial für emotionale Komplexität und klangliche Experimente: „Jedes Genre kann formelhaft wirken, wenn es nicht auf neue Art und Weise gedacht wird. Aber es gibt immer Raum für mehr emotionale Resonanz. Mehr Gefühl und klangliche Stärke werden das Genre in unbekannte Gefilde führen.“ Dabei lässt sich Matt auch von Künstlern außerhalb der Heavy-Musik inspirieren:
„Simon & Garfunkel oder The Eagles haben mir gezeigt, wie man mit Texten Geschichten erzählt und Atmosphäre schafft – und das versuche ich in unseren Songs umzusetzen.“
Die eigene Selbstfindung speist sich nicht zuletzt aus den Lehren der Vergangenheit. Die Arbeit an den ersten beiden Longplayern war für die Band ein wichtiger Lernprozess: „Die früheren Alben haben uns gelehrt, unseren Instinkten zu vertrauen, uns musikalisch zu pushen und gefühlsseitig tiefer zu gehen – das hat unser Drittwerk geprägt.“ Mit „The Only Heaven You’ll Know“ wollen CASKETS nicht nur musikalisch überzeugen, sondern auch einen Raum schaffen, in dem sich ihr Publikum mit seinen eigenen Kämpfen wiederfinden kann. Matt formuliert diesen Anspruch mit großer Empathie: „Auf dem Album geht es nicht um ordentliche Lösungen, sondern um Überleben, Kampf und Ehrlichkeit. Wenn jemand gerade mit inneren Herausforderungen zu kämpfen hat, hoffe ich, dass diese Songs ihm einen Raum geben, um zu fühlen, zu verarbeiten und Kraft daraus zu schöpfen, dass er nicht allein ist. In unserer Musik geht es um Verbindung, Verständnis und Gemeinschaft… und das ist es, was ich den Menschen mitgeben möchte.“
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Picture credit: Oli Duncanson
