CELESTIAL SCOURGE sind während der COVID-19-Pandemie gegründet worden. Beteiligt sind Musiker, deren Referenzen Blood Red Throne, Deception, Ruun und Arvas umfassen. Erfahrung und ausgeprägte individuelle Fertigkeiten sind den fünf Tracks der Einstands-MCD anzuhören. „Dimensions Unfurled“ ist noch mit einem Session-Gitarristen umgesetzt worden. Zwischenzeitlich hat sich ein Fünfer-Line-Up mit zwei festen Gitarristen etabliert. So oder so: die norwegische Formation setzt auf technische Komplexität und gehobene Frickel-Kost. Zu Auflockerungszwecken erklingen Slam-Riffs, doch insgesamt bleibt es bei einer bissigen, drängenden Tech-Death-Anmutung. Angesichts des umrissenen Ansatzes agieren CELESTIAL SCOURGE durchaus variabel, doch zumeist bleibt es auf „Dimensions Unfurled“ bei Tempo-Variation oder der kurzzeitigen Relativierung des technischen Fokus. Musikalische Lockerheit oder Erinnerungswert weist die MCD nicht auf. Die Folge ist, dass über den Moment des Hörers hinaus wenig bis nichts im Gedächtnis hängen bleibt. Die Norweger sind versierte Frickler. Potenzial ist in ihren Reihen fraglos vorhanden. Wenn sich die Tech-Death-Kombo wirklich etablieren will, muss sie künftig aber auch wiedererkennbare Passagen und Hooklines setzen und nicht allein Riff-Salat kultivieren. Wer einzig und allein auf fordernde Komplexität und tollkühne Ideen aus ist und den Veröffentlichungskatalog von Unique Leader Records abfeiert, kann schon jetzt bedenkenlos zur Debüt-MCD von CELESTIAL SCOURGE greifen.
(Time To Kill)