COHEED & CAMBRIA – Vaxis III: The Father Of Make Believe

Im Jahr ihres dreißigjährigen Bestehens schlagen COHEED & CAMBRIA ein weiteres Kapitel ihres einzigartigen und tollkühnen Erzähluniversums auf. Frontmann Claudio Sanchez (Gesang, Gitarre, Keyboard) setzt seit 1995 sowohl musikalisch als auch in anderen künstlerischen Disziplinen eine komplexe und weitreichende Geschichte um. Ein so durchdachter und langatmiger Ansatz ist selten, doch für die vier Musiker aus New York ist er integraler Bestandteil ihres Schaffens. Immer wieder finden COHEED & CAMBRIA überraschende Wendungen und klangliche Neuerungen, um ihr Storytelling voranzutreiben. Auch wenn nur eingefleischte Fans inhaltlich stets auf dem neuesten Stand sind, spielt das für das Quartett keine Rolle. Auf „Vaxis II: A Window Of The Waking Mind“ folgt nun „Vaxis III: The Father Of Make Believe“. Mit ihrem zehnten Studioalbum führen die Musiker die „The Amory Wars/Vaxis“-Erzählung fort – natürlich. Glücklicherweise funktioniert die Platte auch unabhängig vom übergeordneten Kontext und kann ohne Vorkenntnisse genossen werden. Musikalisch bietet der Longplayer eine breite Palette: Von kraftvollen Punk-Parts über komplexen Prog-Rock bis hin zu einem Hang zu Bombast und großer Geste – alles ist dabei. Die Band beeindruckt wiederum durch Freigeistigkeit und Entdeckerfreude, ohne sich dabei jemals zu verzetteln. Genau das macht COHEED & CAMBRIA aus: Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit, ohne Beliebigkeit oder Inspirationsmangel. Die bewusste Hinwendung zu poppigen Akzenten verleiht „Vaxis III: The Father Of Make Believe“ zusätzliches Gewicht und bereichert den Gesamteindruck.

(Evil Ink/Virgin/Pias/Universal)