DAATH – The Deceivers

Die Band von Kreativkopf und Gitarrist Eyal Levi hat sich offiziell nie aufgelöst. Nach der selbst betitelten Platte aus dem Jahr 2010 ist es jedoch alsbald ruhig um DAATH geblieben. Mehr als eine Dekade sowie eine Corona-Pandemie später meldet sich die Extrem-Kombo nun unverhofft mit ihrem fünften Longplayer im aktiven Dienst zurück. Das Sechser-Line-Up ist gehörig durcheinandergewirbelt worden und an einigen Positionen neu besetzt. Neben Gründungsmitglied Eyal Levi ist auch der langjährige Frontmann Sean Zatorsky weiterhin mit von der Partie. Musikalisch geht die Gruppe aus Atlanta, Georgia ihr Comeback mit mehr Bombast im Sinne eines dominanteren Einsatzes von Keyboards und Samples an. Mehr Melodie und Drama gibt es ebenso. All das ändert dabei nichts daran, dass DAATH weiterhin einen progressiv-experimentellen Death Metal kultivieren. Das hat die US-Formation stets getan und ihr musikalisches Antlitz auch in der Vergangenheit immer wieder verändert. Dieser Lesart folgend erscheint mit „The Deceivers“ ein für die Band typisches Album. Der orchestrale Frickel-Sound verlangt Konzentration und bewusste Beschäftigung. Andernfalls ist man in der dichten, vielschichtigen Gemengelage schnell verloren. DAATH verfolgen das Anliegen, die Genre-Grenzen des Death Metal zu weiten und andersartige, eigene Lösungsmuster anzubieten. Wer das im Hinterkopf hat, wird beim Hören nicht unvorbereitet getroffen oder allzu überfordert. Eyal Levi & Co. verlangen Hörern gleichwohl einiges ab. So ist das bei vorwärts denkendem Extrem-Metal nun einmal. Jeff Loomis (NEVERMORE, ARCH ENEMY), Mark Holcomb (PERIPHERY), Dean Lamb (ARCHSPIRE), Per Nilsson (MESHUGGAH, SCAR SYMMETRY), Spiro Dussias (PLATONIST) und Dan Sugarman (ICE NINE KILLS) steuern als Feature-Gäste Gitarren-Soli bei. Das ist kein Zufall. DAATH verbuchen mit „The Deceivers“ ein furioses Comeback.

(Metal Blade)