DEAFNESS BY NOISE

DEAFNESS BY NOISE sind seit mehr drei Dekaden aktiv. Wahnsinn! Die Punk-Hardcore-Metal-Kombo aus Kroatien blickt auf eine imposante Karriere zurück, richtet den Blick mit „Dial »N« For Noize“ aber gleichzeitig voraus. Die Osteuropäer kennen und pflegen ihre Wurzeln; präsentieren sich musikalisch und textlich weiterhin angriffslustig und zugespitzt. Und der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz.

Angesichts der widrigen Umstände der Anfangstage ist das nicht selbstverständlich: „Wenn ich an die Zeit vor 33 Jahren und uns als 15-Jährige zurückdenke, ist die Musik neben der Jugend und damit einhergehenden Verrücktheit die einzige Möglichkeit gewesen, die Schrecken des Bürgerkriegs und der regelmäßigen Luft- und Bombenangriffe zu entkommen“, erinnert Frontmann Krmpa. „Während sich Menschen in den Bunkern versteckten, in denen DEAFNESS BY NOISE probten, haben wir sie mit Lärm bombardiert Aber was sollten wir sonst tun? Während der Phase der Luftangriffe haben wir regelmäßig den deutschen Thrash-Hit ,Ausgebombt‘ als Eröffnungssong gespielt. In den verrückten Kriegszeiten hat das niemanden gekümmert. Die einzige Sorge war es, am Leben und gesund blieben. Als der Krieg zu Ende war, änderte sich auch der Grund unserer Musik, die zu Unterhaltung wurde.“ Die Band kam dann schnell in Fahrt: „Einer der Songs in unserer Muttersprache ist zu einer Art Hit in der kroatischen Punk- und Hardcore-Subkultur geworden“, freut sich der Frontmann bis heute. „Nach dem Krieg blühte die Szene auf, so dass selbst unbekannte Demo-Bands Konzerte mit 300 Leuten füllen konnten. Jeder, der Punk-, Thrash- oder Hardcore-Musik hörte, kam zu Konzerten. Heute ist das unvorstellbar, denn nicht einmal mehr Punks scheinen Punk zu hören. Unsere Motivation ist dennoch ungebrochen. So wie wir uns persönlich entwickelt haben, hat sich auch unsere Musik verändert. Meine Botschaft ist klar: du kannst die Musik verlassen, aber sie wird dich nie verlassen!“

Die Kroaten halten sich zusätzlich an eine zweite Weisheit: „Unsere erste und wichtigste Lektion war D.I.Y. = Do It Yourself“, sagt Krmpa. „Wenn es etwas werden soll, musst du alles, was du anfangen und erreichen willst, selbst angehen. Um sich weiterzuentwickeln, muss man offen bleiben, von Anderen zu lernen, die über Wissen und Fähigkeiten verfügen und bereit sind, diese Fähigkeiten zu teilen. Eine der größten Errungenschaften für jeden Musiker in unserem Genre ist es, den grundlegenden Bass- und Schlagzeug-Hip-Hop-Funk- und R’n’R-Groove, einen knallharten Hardcore-Rhythmus mit zum Beispiel Earl Hudson’s schnellem „Double Stroke-Snare-Beat“ oder mit Mikkey Dee`s „double bomber pedal“ oder Dave Dicenso`s CRO-MAGS-Tricks zu beherrschen. Dann ist man auf einem guten Weg, als Band ein starkes Rückgrat zu finden.“ DEAFNESS BY NOISE bringen all das mit und sind intuitiv zuspitzende Songwriter, wie „Dial »N« For Noize“ neuerlich belegt: „Während der Corona-Phase hatten wir genug Zeit, das zu machen, was wir am besten können und lieben“, erwidert der Sänger. „Als Corona begann, haben alle Musik- und Showbusiness-Unternehmen den Hahn zugedreht. Wir haben das nicht getan, weil wir Musik zum Spaß machen und sie unser Hobby ist. Es gibt einen großen Unterschied zwischen „denen“ und „uns“. Sie lieben nur das Geld, nicht die Musik. Bei uns ist es anders herum.“ Das hört und spürt man. Leidenschaft, Intensität und Spontanität ziehen sich durch alle Tracks der Kroaten:

Wir erwarten immer das Unerwartete“, ordnet Krmpa ein. „Dann ist es umso schöner, wenn man angenehm überrascht wird. Unsere wahren Fans wissen, dass das, was nach einer langen Zeit des Schreibens und Komponierens folgt, gut sein wird. Obwohl es während Corona viele Sperren gab, ermöglichte uns die moderne Technologie, ein Album aus der Ferne zu komponieren. Es war gut, dass alle plötzlich viel Zeit hatten. Zum Beispiel hat Armand Majidi, der Schlagzeuger von SICK OF IT ALL, meine Texte durchgesehen. Zusammen mit vielen bekannten Musikern und Produzenten wie Tue Madsen, Paul Logus oder Andy Classen haben wir Teile der Songs während des Kompositionsprozesses überarbeitet. Ich halte das für die gute Seite der Corona-Zeit. Es ist wichtig, sich auf die guten Ideen zu konzentrieren, die beim Jammen mit der Band entstehen. Wenn sich eine gute Truppe von Qualitätsmusikern trifft und jammt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass all ihre Ideen mit Rhythmus und Musik zu einem guten Song oder vielleicht sogar einem Hit verbunden werden.“

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