DIRTY SOUND MAGNET – Dreaming In Dystopia

Der vierte Longplayer des Schweizer Dreiergespanns klingt schon sehr nach Happening und musikalischem Drogentrip. Das dürfte kein Zufall sein. Das Spiel von DIRTY SOUND MAGNET staubt sich im Retro-Gewand irgendwo zwischen Classic-, Kraut- und Psychedelic-Rock aus den Boxen. Das seit 2008 bestehende Trio führt Tracks mit Titeln wie ,Melodies From Distant Shores‘, ,The Tragedy Of Men‘, ,Flowers, Angels And Chaos‘, ,Lost My Mind‘ oder ,Insomnia‘ ins Feld. Alle Assoziationen, die dadurch geweckt werden, finden auf dem Album ihre Bestätigung. DIRTY SOUND MAGNET zelebrieren den Moment und bewegen sich wie in Zeitlupe durch die acht Tracks, in jedem Fall ausgebremst. Auf Konzerten, wenn eine Live-Dynamik und ein situativer Stimmungsfaktor dazukommen, dürfte das Material von „Dreaming In Dystopia“ ungleich intensiver und eindrücklicher wirken. Hört man allein die zu klar und glatt produzierte Studio-Aufnahme, fallen die Längen beziehungsweise Passagen ohne substantielle Entwicklung oder Spannung doch schon sehr ins Gewicht. Den Schweizer Musikern gelingt es nur bedingt, Hörer interessiert zu halten und an den Fortgang ihres Albums zu binden. Mitunter wirkt alles einfach zu richtungslos und zufällig. Da hilft es auch nicht viel, dass DIRTY SOUND MAGNET es mutmaßlich genau so haben wollen.

(Wild Things)