Die Hanseaten geben den Stücken ihres Zweitwerks noch einmal mehr Raum als auf ihrem Debüt „Dawning“ aus dem Jahr 2021. Alle vier Tracks überschreiten die Acht-Minuten-Marke, wobei das abschließende ,Until The End‘ sogar 11:21 Minuten läuft. Titel wie ,The Fall Of Men‘ oder ,Disconnected‘ spiegeln programmatisch den inhaltlichen Ansatz wider, was wenig überraschend ist. DRUMA präsentieren sich ganzheitlich, was das Zusammenspiel von Musik, Texten und visueller Präsentation anbelangt. Stilistisch bewegen sich die Musiker zwischen Post-Metal/-Sludge und Blackened Hardcore/Black Metal. Die Stärke des Spiels der Norddeutschen liegt im monolithischen Aufbau düsterer Wall-of-Sounds, die irgendwann kompromisslos niedergerissen und bis auf ihre Grundfeste zerlegt werden, um danach einen gezielten Wiederaufbau zu initiieren. Die früheren Mitglieder von Caleya und Teryky transportieren dabei viel Fundamentales, Ungeschöntes und zugleich schwer Greifbares. Mit „Sores Of Our Time“ thematisieren DRUMA die Auswirkungen und Wunden („Sores“) menschlichen Handelns, ergründen deren Ursprünge und hinterfragen die Möglichkeiten einer Heilung. Der apokalyptische bis dystopische Charakter des Zweitwerks ist prägend und unterstreicht, dass die Hanseaten weder sich noch ihre Hörer schonen. Die Tracks wirken zugleich erdend und ernüchternd, bleiben jedoch aktivierend. Hier zeigt sich der kathartische Ansatz, den DRUMA konsequent verfolgen und auf „Sores Of Our Time“ rigoros umsetzen.
(Moment Of Collapse)