DYMYTRY – Five Angry Men

2021 hat die Gruppe aus der Tschechischen Republik ihr erstes englischsprachiges Album „Revolt“ vorgelegt, nachdem sie zuvor den heimischen Markt in ihrer Muttersprache erobert hat. DYMYTRY haben Gefallen daran gefunden und schicken mit „Five Angry Men“ direkt die nächste Platte für den internationalen Siegeszug hinterher. Weshalb die Osteuropäer ihren Ansatz „Psy-Core“ getauft haben, bleibt unklar. Weil sie mit Masken auftreten und ein wildes Image pflegen? Das wird hoffentlich nicht der alleinige Grund sein, denn das ist ein alter Hut. Für den gewählten Crossover gilt eigentlich dasselbe, doch DYMYTRY gehen in die Vollen und reizen ihren Ansatz konsequent aus. Modern-, Industrial-, Groove- und NuMetal werden entlang brachialer Strophen und clean besungener Refrains miteinander verbunden und in antizipierbare Form gebracht. Das Songwriting-Schema ist schnell entschlüsselt. Dennoch ist „Five Angry Men“ ein ausgeprägter Identifikationswert zuzusprechen. Der Fünfer aus Prag hat bereits mit Pantera, Lordi und Hämatom getourt. Addiert man Einflüsse oder Parallelen zu Avatar, Sonic Syndicate und Machine Head hinzu, bildet der musikalisch kleinste gemeinsame Nenner in etwa das ab, was DYMYTRY im Programm führen. Musik ist auch im Heavy-Sektor Teil der Unterhaltungs-Industrie. Die Künstler aus Prag haben dies verstanden und beherzigen es in ihrem grellen, extrovertierten Treiben. Der Plan geht auf, denn „Five Angry Men“ fällt auf und schindet Eindruck – so kalkuliert und dreist dieser auch eingefordert wird.

(AFM)