So kann es gehen. Zoli Farkas spielt in den heimischen Wänden ein Nirvana-Cover und filmt sich dabei. Nach der Veröffentlichung auf einem privaten Social Media-Account steigen Interesse und Feedback exponentiell. Dasselbe passiert, nachdem ,Heart-Shaped Box‘ auf den regulären EKTOMORF-Accounts abrufbar ist. Was kommt, ist unvermeidlich: die Osteuropäer nehmen das Stück professionell als Band auf und bringen es als Digital-Single auf den Markt. So funktioniert es nun einmal, wobei auch das Timing der Ungarn günstig ist. Das dritte und letzte Nirvana-Album „In Utero“ ist einst 1993 erschienen. Aufgrund des Veröffentlichungs-Jubiläums war zuletzt wieder häufiger von der Seattle-Grunge-Legende zu hören. Neben ,All Apologies‘ und ,Rape Me‘ ist die Lead-Single und damals erste Auskopplung eines der drei Referenzstücke der Nirvana-Scheibe, die während der Kreativphase den Arbeitstitel „I Hate Myself And I Want To Die“ geführt hat. Nicht nur aufgrund des späteren Freitods von Frontmann Kurt Cobain sind die Lieder der letzten Platte der Grunge-Ikone unvergessen. So auch ,Heart-Shaped Box‘. Wer andere covert, muss sich entscheiden, ob er nah am Original bleibt oder eine Eigenadaption angeht. EKTOMORF entscheiden sich für Erstgenanntes, was in Anbetracht der initial spontanen Entstehungsgeschichte nicht überrascht. Die eigenen Qualitäten der ungarischen Groove-Metaller kommen entsprechend weniger als üblich zum Tragen, doch das Quartett zollt dem Grunge-Klassiker würdig Tribut.
(Bleeding Nose)