Die Band aus Huddersfield besteht seit 2004. Auf „The Unknown“ lernt man EVILE nun allerdings neu kennen. Die Briten entfernen sich von der sonst praktizierten Thrash-Fokussierung und setzen einen organisch schleppenden Heavy-Metal, der eine reife, erfahrene Gruppe präsentiert, die sich auf andere Art und Weise ausdrücken möchte. In den Texten der zehn neuen Lieder dreht sich Vieles um Verlust, Ängste, Zweifel und dunkle Gedanken. Alles bewegt sich auf einer emotionalen, persönlichen Ebene. Der kehlige Gesang, den man auf „The Unknown“ hört, passt dazu wunderbar. Der satte Heavy Metal kommt in seiner schleppenden Brachialität gerade recht, das Gefühlschaos auszudrücken und den kathartischen Prozess zu flankieren. EVILE tun auf ihrem sechsten Longplayer genau das. Der britische Vierer stellt sich seinen inneren Dämonen und zieht mit einem Metal-Crossover in den Kampf, der stilistisch nicht allzu festgelegt ist, sondern situativ und thematisch immer wieder neu zusammengesetzt wird. Das Mehr an Tiefe – musikalisch wie textlich – und Atmosphäre hat dabei viel für sich. „The Unknown“ klingt in jeder Hinsicht dringlich, wobei die Heavy-Hymnen, die von EVILE ins Feld geführt werden, über den Moment des Hörens hinaus wirken.
(Napalm)