Das 2020er Album „Inescapable“ hat den Walisern nochmal einen Push gegeben, was die öffentliche Aufmerksamkeit und Würdigung ihres kreativen Schaffens anbelangt. Das Quartett hat das Momentum auf seiner Seite und legt mit seinem sechsten Longplayer nochmals nach, um die Gunst der Stunde zu nutzen. Als Band zwischen Indie-/Post-Rock einerseits und Alternative-Metal andererseits haben GODSTICKS die Möglichkeiten ihrer Underground-Positionierung de-facto ausgeschöpft. Die neue Platte rekapituliert die bisherige Entwicklung und krönt den progressiven Rock-Ansatz mit Metal-Kante. Anders ist das neue Material kaum einzuordnen. Die Gruppe aus Großbritannien entwickelt „This Is What A Winner Looks Like“ im Spannungsfeld zwischen vertrackter Kopflastigkeit und progressiver Selbstverwirklichung. Das umfasst durchaus wiedererkennbare Hooklines oder Refrains, ist aber nicht so vordergründig zugänglich angelegt, wie es nötig wäre, um einen weiteren Schritt in Richtung Rock-Breite zu gehen. GODSTICKS sind mit ihrem Aktionsradius und ihrer Rezeption offenkundig zufrieden. Die Musiker stellen auf ihrer sechsten Platte darauf ab, „Inescapable“ qualitativ zu toppen. Hinsichtlich der genutzten Mittel und Prioritäten ist alles auf Konsistenz und punktuelle Schärfung ausgerichtet. Weiterreichende Veränderungen sind nicht festzustellen. Warum auch, denn der Plan geht auf: „This Is What A Winner Looks Like“ überzeugt in allen Aspekten und bestätigt die Relevanz, die sich der walisische Vierer erarbeitet hat. Nun bleibt abzuwarten, wie es auf der nächsten Platte weitergehen wird.
(Kscope/Edel)
