Wenn dem Zwölf-Tracker etwas abgeht, dann ist es der GRUNDHASS. Steffen Neumeister bestreitet seine Konzerte zumeist mit Akustik-Gitarre und Unterstützung eines Schlagzeugers. Das Zweitwerk ist mit der vollen Instrumentierung einer Rock-Band umgesetzt, doch die Songs funktionieren natürlich auch im weniger vollen Kontext. Die Grundlage dafür schafft das umsichtige, stimmige Songwriting. Was man hört, ist mehr als nur „Ganz OK“. Sprachwitz, Ironie und bewusste Irritationen in den Texten – hymnische Zuspitzung und ausgeprägter Wohlklang im Musikalischen: das ist GRUNDHASS. Das Zweitwerk startet schon so. Der Opener ,Tag am See‘ wartet mit einem Gast-Feature von Sebastian Madsen auf, mit dessen Band sich GRUNDHASS gut vergleichen lassen, was die Kompatibilität und Zuspitzung der Stücke anbelangt. Auf der Website von Steffen Neumeister ist zu lesen, dass er unter anderem bereits im Vorprogramm von Montreal, Frank Turner, The Baboon Show oder Abstürzende Brieftauben aufgetreten ist. Wer sich den kleinsten gemeinsamen Nenner dieser sympathischen Folk-Punk-Acts vorstellen kann, landet in etwa bei GRUNDHASS. Yonas Farag von Montreal steuert sogar ein Gitarren-Solo bei. Auf „Ganz OK“ passt einfach alles zusammen.

(Dackelton)