Schlicht großartig. Es ist beängstigend, dass die Finnen mit jeder Veröffentlichung noch besser werden und ihren Klangraum beständig erweitern. Für eine Band, die seit 2004 besteht und die bereits sieben Longplayer sowie weitere MCDs vorgelegt hat, ist das nicht selbstverständlich. Personelle Veränderungen sind ein Teil der Erklärung, aber nicht der entscheidende. Wichtiger ist der Verweis darauf, dass es bei HANGING GARDEN keine Wiederholungen gibt. Die Gruppe aus Helsinki arbeitet ohne Denkverbote, agiert ungebrochen neugierig und gefühlsbetont und denkt mit jedem Stück das große Ganze mit. Was einst im Doom Metal begonnen hat, ist längst in allgemeingültiger, anmutiger Dunkelheit angekommen. Rock, Gothic, melodischer Death, Folk-Anklänge, Ambient und noch vieles mehr – die Stimmungen der Songs geben die Kombinationen der Stile oder besser die Wahl der Mittel vor. An „The Garden“ fällt vor allem auf, dass das Septett teils noch melodischer in Erscheinung tritt und der Melancholie mehr spürbaren Optimismus und bestärkend wirkende Öffnung an die Seite stellt. Der Anteil des weiblichen Gesangs und des Clean-Gesangs insgesamt ist nochmals ausgeweitet und unterstreicht die friedfertige Wärme des Materials. Primär schroffe Momente gibt es defacto kaum mehr. Das Spiel von HANGING GARDEN mutet in jeder Hinsicht ganzheitlich und schaurig schön an – zumal in Kopplung mit den Melo-Death-Passagen. Die Finnen schreiben ihre Legende auch mit ihrem achten Longplayer fort. „The Garden“ klingt wirklich großartig.
(Agonia)