HECKSPOILER – Tokyo Drift

Es ist nicht zwingend offenbar, dass die Österreicher instrumentenseitig allein mit Bass und Schlagzeug antreten. Die Wall-of-Sound ihres neuen Albums „Tokio Drift“ ist amtlich und beachtlich. HECKSPOILER betreiben einen leidenschaftlichen Aufwand, um größer zu wirken, als sie es eigentlich sind. Doch der Plan geht auf. Jenseits des Drum’n‘Bass-Ansatzes verdingen sich beide Musiker auch als Sänger. Der Elf-Tracker des Duos gleicht einem wilden, grellen Art-Happening. Primär ist von einer Mischung aus Punk-Rock, Garage, Stoner, Noise und Hardcore zu sprechen. Letztlich stimmt aber vor allem das Folgende: HECKSPOILER missachten gängige Konventionen und tun, wonach ihnen ist. Gut so. „Tokyo Drift“ klingt sowohl spontan und situativ als auch abstrakt hittig und mitreißend. Gerade im Letztgenannten offenbart sich die Klasse der Österreicher, die sicherlich schon einige Zeit lang fleißig Konzerte spielen und längst wissen, wie sie mit ihrem naturgegeben minimalen Einsatz maximale Wirkung erzielen können. Interessanterweise gönnt sich das Duo bisweilen auch einen Hip Hop-Flair und erinnert dann – jenseits des auffälligen Dialekts – irgendwie an Deichkind. Im Kontext von HECKSPOILER ist scheinbar nichts ausgeschlossen.

(Noise Appeal)