HONG FAUX – Desolation Years

Die schwedische Band befreit sich aus der Szene-Enge. Kommt die Sprache auf HONG FAUX, die bereits auf eine längere Karriere zurückblicken, ist in der Vergangenheit häufig von Stoner-Rock gesprochen worden. Das Quartett hatte sich mit dieser verkürzten Verortung arrangiert, auch wenn ihr Spiel schon immer mehr geboten hat. Auf dem neuen Album tritt das nun überdeutlich zutage. Das frühere Label ist für „Desolation Years“ nicht länger haltbar. Die Gruppe aus Stockholm ist im Alternativ-Rock angekommen und tritt weniger staubig in Erscheinung. Es bleibt bei einem organischen, intuitiven und erdigen Auftritt. Ein allzu deutlicher Rückgriff auf 1970er Retro- und spätere Grunge-Tage ist dabei nicht mehr auffällig. HONG FAUX stehen zu ihren Einflüssen und kaschieren sie nicht. Die Schweden bewegen sich mit ihren elf aktuellen Stücken jedoch auf der Höhe der Zeit. Die eingängigen Melodien und Hooklines gefallen auf „Desolation Years“ ebenso wie die mitreißenden Gesänge. Das Stockholmer Quartett inszeniert einen Alternative-Rock, der in unterschiedliche Richtungen erweiterbar ist und verschiedene Hörer-Gruppen anspricht, ohne sich anzubiedern. HONG FAUX vertrauen darauf, dass ihre starken Rock-Nummern für sich sprechen und das tun sie tatsächlich.

(Golden Robot/Soulfood)