ISSUES

Die Band aus Atlanta präsentiert sich auf „Beautiful Oblivion“ mehr denn je in Richtung Breite orientiert, ohne dafür Heaviness und Reibungsfläche aufzugeben. Das Drittwerk basiert auf dem für ISSUES typischen und markanten Crossover aus Post-Core-Sounds, NuMetal-Akzenten, Pop, Hip Hop und R’n’B.

„Ich schätze wirklich, dass Leute bemerken, wie sehr wir versuchen, uns von anderen zu unterscheiden“, erzählt Bassist Skyler Acord. „Wenn ich früher mit meinen alten Gruppen Musik geschrieben habe, ging das Gespräch oft dahin, ob eine Band im So-und-So-Genre die eine oder andere musikalische Entscheidung treffen sollte oder nicht. Es war fast so, als hätten Heavy-Bands ein strenges Regelwerk und wenn man sich zu weit davon entfernt, dann war es eine Todsünde. Bei ISSUES, weil wir alle gemeinsam so viel unterschiedliche Musik hören, ist es viel sinnvoller, das Regelbuch aus dem Fenster zu werfen und einfach zu schreiben, was uns gefällt, und nach neuen oder überraschenden Sounds zu suchen. Es sollte immer um das Gefühl gehen, nicht um das Genre. Um den „Punk Rock MBA“ zu zitieren, „Warum sollte sich jemand darum kümmern, ob deine Musik wie jede andere klingt“? Das Spiel von ISSUES klingt frisch und anders. Das hat seine Gründe:

„Ursprünglich war es ein sehr bewusstes Experiment, Djent, melodischen Hardcore, R’n‘B und Hip Hop miteinander zu kombinieren“, erinnert der Bassist. „Im Laufe der Jahre haben wir viele verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobiert und uns in etwas Besseres verwandelt, aber all die Elemente der frühen Tage sind nach wie vor vorhanden. Spirituell denke ich, dass die Essenz unserer Band darin besteht, die Musik, die wir genießen, in eine eigene Mischung zu integrieren, was auch immer dabei herauskommt. So arbeiten wir auch heute noch. Eine Sache, die wir gelernt haben, ist, dass es wichtig ist, das Ausgangsmaterial gut zu kennen. Wenn du nicht wirklich ein Fan von R’n‘B bist, aber versuchst, eine R’n‘B-Sektion in einen Metal-Song zu schreiben, wird es blöd und schnulzig klingen. Bist du mit dem R’n‘B wirklich vertraut, bist du viel eher in der Lage, modernen Scheiß zu schreiben. Gleiches gilt für alle Elemente, die unsere Songs beinhalten. Lerne von den Besten und versuche, selbst immer besser zu werden“.

An Selbstbewusstsein und Wagemut mangelt es ISSUES also nicht: „Mut ist Trotz im Angesicht der Angst“, wird Skyler philosophisch. „Und angesichts der Angst, die wir in den letzten Jahren hatten, würde ich sagen, dass wir in der Tat mutig sind. Es wäre viel weniger beängstigend, „Black Diamonds“ noch einmal zu schreiben, aber das ist nicht das, was wir als Künstler sein wollen. Wir alle haben unterschiedliche Ziele für unsere Musik, aber ich möchte wirklich, dass die Menschen etwas so fühlen, wie ich es tue, wenn ich unsere Musik schreibe und höre. Das versuchen wir wenigstens“. Für ihre Band und die Kunst geht die Gruppe aus Atlanta an ihre Schmerzgrenze und darüber hinaus:

„Es war unerhört schwierig, dieses Album umzusetzen“, erzählt der Bassist. „Wir haben erhebliche finanzielle Schwierigkeiten in Kauf genommen, weil wir so lange gebraucht haben, um Musik zu veröffentlichen, weil wir nicht touren konnten und weil wir ein wichtiges Band-Mitglied verloren haben. Der Song ,Flexin‘ ist von dieser „Broke As Fuck“-Phase inspiriert. AJ, unser Gitarrist, hat während der Aufnahme seinen mentalen Bruchpunkt erreicht und ging verloren. Während wir aufnahmen, wurde die Nachbarschaft, in der wir uns einquartiert hatten, wegen der wilden kalifornischen Feuer evakuiert und wir mussten im Studio schlafen, das in dieser Nacht fast abgebrannt wäre. Es ist viel durchzustehen, wenn man hungrig ist und trotzdem versucht, kreativ zu sein. Aber so, wie es ohne Reibung kein Feuer gibt, so kann es ohne Kampf keine gute Kunst geben“.

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