Es handelt sich um ein Solo-Projekt des Gitarristen von Suir. Warum sich Denis Wanic im Kontext von KEINE ANGST IM DUNKLEN weitgehend auf vertrautem Terrain bewegt, ist nicht zwingend ersichtlich. Doch dieser Umstand führt dazu, dass halbwegs stimmige Tracks entstehen. Die sechs Stücke des selbstbetitelten Debüt-Albums klingen dunkel, schwebend und entrückt. Viel Hall und Dissonanz prägen den Sound, dazu kommen ausgedehnte flächige Passagen und ein gemächliches Tempo. Die psychedelische Note ist deutlich ausgeprägt, der Schwenk hin zu Stoner-Indie oder Rock’n’Roll-Noir wenig überraschend. Dabei entsteht unweigerlich der Eindruck eines situativen Happenings, was die Post-Punk- und Shoegaze-Momente nur verstärkt. Anders formuliert: Denis Wanic zelebriert ein Klangexperiment, bei dem er über den Rahmen seiner Hauptband hinausgeht und deren Ansatz mutiger ausreizt. In den gesanglichen Momenten wirken die Stücke von KEINE ANGST IM DUNKLEN warm und einladend, sie sind angenehm anzuhören. Insgesamt fehlt der Veröffentlichung jedoch der so wichtige rote Faden sowie wirklich markante Highlights, die das Werk prägen könnten. Da hilft es wenig, dass Denis Wanic und das Label This Charming Man richtigerweise Parallelen zu Black Rebel Motorcycle Club und Brian Jonestown Massacre ziehen. Mehr Struktur und nachvollziehbare Absicht würden dem Album definitiv guttun.
(This Charming Man)