KRUELTY – Untopia

Der Titel des zweiten Stücks drückt optimal aus, was die Stunde geschlagen hat: ,Harder Than Before‘. KRUELTY präsentieren sich auf ihrem zweiten Longplayer sowohl abgeklärter als auch homogener, was die Ausgestaltung ihres Crossover-Ansatzes anbelangt. Und ungemein brachialer! Dass die Wurzeln der Band aus Tokio zwischen Hardcore, Beatdown und frühem MetalCore liegen, steht außer Frage. Die Mosh-, Groove- und Slam-Parts von „Untopia“ stellen das klar heraus. Die Größen des skandinavischen Death-Doom’s der 1990er Jahre haben bei den Japanern aber ebenfalls Eindruck hinterlassen. Das bestimmt die andere Schlagseite des dunklen Metal-Hardcore, dem KRUELTY verschrieben sind. Das Quintett agiert dabei mit einer Vehemenz und Zuspitzung, die nichts zu wünschen übrig lässt. Das 37-minütige Zweitwerk ist ruppig, düster und zudem auch noch barsch-catchy. Entweder heizen die Japaner den Mosh- oder den Circlepit an. Wahlweise laden sie zwischendurch aber auch zum Headbanging ein. „Untopia“ ist aus einer tief verinnerlichten Fan-Perspektive heraus geschrieben und gespielt, die authentisch kommt und für KRUELTY einnimmt. Deshalb ist es egal, dass man stets treffsicher antizipiert, was als Nächstes passiert, und man allein bekannte Strukturen und Lösungsmuster hört. Der Metal-Hardcore des Fünfers aus Tokio soll exakt so und nicht anders klingen. Der Glaube an die eigene Stärke, aber auch die Intensität und Selbstverständlichkeit der Umsetzung, sprechen für KRUELTY.

(Profund Lore)