LÄJÄ ÄIJÄLÄ AND ALBERT WITCHFINDER – Ordeal & Triumph

Das letzte Stück von „Centuries Of Youth“, dem 2021er Debüt des Experimental-Duos aus Finnland, war ,Everything Is A Dream‘ betitelt. Im Falle von LÄJÄ ÄIJÄLÄ AND ALBERT WITCHFINDER wäre besser von einem Alptraum die Rede gewesen. Auf dem Zweitwerk setzt sich dieser nahtlos fort. Alles wirkt zerfahren, fragmentarisch und nicht greifbar. So, als würde man nach einer unruhigen Nacht mit zu wenig Schlaf und obskuren Erinnerungsfetzen, die man weder weiter ergründen kann noch will, aufwachen und angeschlagen in den nächsten Tag starten. Obwohl man den Grund nicht kennt, bleiben Gefühle wie Unruhe, Verstörung und Ernüchterung bestehen und drücken die Stimmung längerfristig. LÄJÄ ÄIJÄLÄ (Terveet Kädet, Aavikon kone ja moottori, Death Trip, Leo Bugariloves) und ALBERT WITCHFINDER (Reverend Bizarre, Opium Warlords, The Puritan, Azrael Rising) zelebrieren einen Ambient-Experimental-Exzess, der allein ängstigt. LÄJÄ ÄIJÄLÄ setzt minimalistische, emotionslos wirkende Elektronik-Flächen und Beats, die oftmals in einer Wiederholungsschleife erklingen und am Gemüt ihrer Hörer:innen nagen. ALBERT WITCHFINDER setzt darauf abstrakte Spoken Word-Lyrics, die in ihrer aggressiven Dunkelheit den gebotenen Sounds in nichts nachstehen. Das Zweitwerk der beiden Finnen fällt als in jeder Hinsicht unbequem, anders und teilweise kaum auszuhalten auf. LÄJÄ ÄIJÄLÄ AND ALBERT WITCHFINDER liefern mit „Ordeal & Triumph“ ihren zweiten musikalischen Alptraum ab.

(Svart)