Auf in die zweite Band-Phase. „No Way“ markiert das Comeback der Hardcore-Recken von LAST CRIME NATION, um die es zuletzt zehn Jahre still geblieben ist – nach sieben Platten und gut 600 Konzerten zwischen 1998 und 2009.
„Wir hatten einfach Bock, coole Mucke zu machen und unsere Meinung nach draußen rausposaunen“, erinnert sich Gitarrist Kuno. „Bis 2009 haben wir viele coole und wichtige Menschen kennengelernt und auch wieder verloren. Viele Menschen, mit denen man so manches Bier geteilt hat. Im Großen und Ganzen war`s eine geile Zeit, die ich nicht missen möchte. Wir haben viel für unser Leben gelernt und einiges mitgenommen. Wir haben aufgehört, weil es zeitlich nicht mehr gepasst hat, das Berufliche, Private und die Musik unter einen Hut zu bringen. Die privaten Verpflichtungen haben uns gezwungen, kürzer zu treten bzw. dann auch das Ganze für zehn Jahre ruhen zu lassen.“ Nun sind LAST CRIME NATION zurück, haben sich für ihre Aktivitäten allerdings Grenzen gesetzt:
„Die Einstellung zur neuen Band-Phase hat sich im Wesentlichen nicht geändert“, stellt Kuno klar. „Wir wollen immer noch Hardcore-Punk machen und haben alle in verschiedenen Projekten, aber alles halt im kleineren Rahmen, weiter musiziert. Nach diversen Besetzungswechseln waren Jork (Gesang) und ich mal wieder zusammen in einer Band. Nach den ersten beiden fertiggestellten Songs war uns klar, dass wir wieder in die Richtung LAST CRIME NATION arbeiten und haben deshalb beschlossen, das neue Projekt mit dem alten Namen zu starten, da die Musik und die Band (mit den zwei „neuen“ Jungs) genau das ist, was wir waren. Ob wir es schaffen, nur fünf Shows zu spielen? Ich glaube nicht, denn wir haben schon das ein oder andere Konzert- und Tour-Angebot angenommen. Die Fülle an Shows von früher werden wir aufgrund unserer privaten Verpflichtungen aber nicht mehr erreichen. Mal abwarten, wo wir uns am Ende wiederfinden.“
Musikalisch sind die Beteiligten schnell beieinander gewesen: „Da jeder für sich oder auch gemeinsam zu keiner Zeit wirklich pausiert hat, war es relativ schnell wieder wie früher“, erzählt der Gitarrist. „Viel Lachen, viel Feiern, viel Quatschen und natürlich auch ein wenig Mucke machen/schreiben. Was sich meiner Meinung nach geändert hat, ist die spielerische Qualität, die sich bei jedem in den letzten zehn Jahren gesteigert hat. Das ist den anderen Bands, bei denen wir mitgewirkt haben, zu verdanken. Jeder Musiker, mit dem man aktiv spielt, bringt einen persönlich einen Schritt weiter. Daher glaube ich, sind wir alle ein paar Schritte weiter.“ Die Rückkehr des Quartetts hat sich schnell rumgesprochen:
„Ja, definitiv!“, freut sich Kuno. „Es war erschreckend, wie viele Leute sich gemeldet haben und wie viel positives Feedback gekommen ist. Mit dieser großen Resonanz habe ich nicht gerechnet. Zehn Jahre sind schon eine verdammt lange Zeit. Aber die ersten Konzerte haben unsere Erwartungen übertroffen. Daher auch hier: Danke an alle, die uns nicht vergessen haben und uns nun auf dem neuen Weg wieder begleiten – Rock on!“ Auf ihrer neuen Fünf-Track-MCD tut das Quartett genau das:
„Klar, mit „No Way“ haben wir etwas erschaffen, womit wir uns identifizieren können“, ordnet der Musiker ein. „Wir sind spielerisch reifer als früher und haben trotzdem unseren Stil beibehalten. Daher ist LAST CRIME NATION immer noch LAST CRIME NATION, nur halt eine Dekade weiter. Ziel erreicht!“ Die Hardcore-Gruppe weiß, was sie will und setzt exakt das um: „Wir versuchen das“, bestätigt Kuno. „Meistens können wir nach kurzem Probieren sagen: „Stop, Shit, nee, weg damit.“
Weiter geht’s. Um auf einen Release zu kommen, sollte der Song so gestaltet sein, dass du denkst: geil, das Ding will ich mir selbst anhören, kann heimlich im Auto mitsingen, zuhause abrocken – kurz gesagt, du denkst, komm, lass das Teil wieder laufen! Jeder der fünf Songs stellt etwas Eigenes dar. Ich kann und will mich nicht auf einen Song festlegen, da sie alle fünf auf ihre Art und Weise unsere Meinung und Musik, wie wir sie heute schreiben, widerspiegeln.“