LES DUNES – From Etne To The Edge Of Space

Die norwegische Band vereint in ihrer Besetzung Mitglieder, die bereits in Formationen wie The Low Frequency In Stereo, Undergrünnen, Lumen Drones, Helldorado sowie Action & Tension & Space aktiv waren. Dass LES DUNES mit einem Post-Rock mit deutlichen Shoegaze-Anklängen antreten, überrascht deshalb nicht. Das Trio aus Haugesund verzichtet vollständig auf Gesang und setzt stattdessen auf ein rein instrumentales Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug. Aus dieser minimalistischen Besetzung entsteht ein vielschichtiger, atmosphärisch dichter Sound, der sich durch flirrende Texturen, sanfte Übergänge und eine fast schwerelose Leichtigkeit auszeichnet. Die Musik entfaltet sich wie ein filmischer Raum, der nicht nur zum Hören, sondern zum Erleben einlädt. Sie öffnet Türen zu inneren Bildern, Gedankenlandschaften und emotionalen Assoziationen, die sich mit jedem Takt weiterentwickeln. Bereits der Titel ihres zweiten Albums – „From Etne To The Edge Of Space“ – deutet auf eine Reise hin, die sowohl geografisch als auch imaginativ verstanden werden kann. Die Kompositionen sind geprägt von einem feinen Gespür für Dynamik und Struktur. Detailverliebtes Songwriting sorgt dafür, dass sich die Stücke nicht in Wiederholungen verlieren, sondern immer neue Perspektiven eröffnen. Jeder Track wirkt wie ein Kapitel in einem größeren erzählerischen Zusammenhang, der sich nicht aufdrängt, sondern sich organisch entfaltet. Obwohl LES DUNES stilistisch keine nennenswerten Neuerungen präsentieren, gelingt es ihnen, durch ein bewusstes, ganzheitliches Storytelling und eine präzise, nuancenreiche Umsetzung eine eigene Klangsprache zu etablieren. Ihre Musik ist vertraut und doch frisch, zugänglich und dennoch tiefgründig. Es ist diese Balance aus Bekanntem und Eigenständigem, die „From Etne To The Edge Of Space“ zu einem Werk macht, das berührt und in seiner erzählerischen Kraft nachhallt.
(Kapitän Platte)