LO! – The Gleaners

Song-Titel wie ,Salting The Earth‘, ,Deafening Bleats Of Apathy‘, ,Rat King‘ oder ,Cannibal Culture‘ geben preis, dass weder friedfertige noch vordergründig schöne Sounds zu erwarten sind. LO! stellen auf das Gegenteil ab. Musikalisch geht es allein negativ gestimmt, düster und destruktiv zu. Die vier Musiker aus Sydney packen ihren ganzen Hass, ihre Wut und Verständnislosigkeit in Tracks, die exakt diese Motivationslage ausdrücken. Nichts wird zurückgehalten oder beschönigt. „The Gleaners“ steht für Katharsis zwischen Blackened Hardcore, Noise-Rock, Sludge und Post-Metal und ist ein in jeder Hinsicht kompromissloses Album. Die Australier gehen bis an ihre Schmerzgrenze und immer wieder auch darüber hinaus. Das Hören ihres vierten Longplayers bereitet mitunter physische Schmerzen. Ein bitterer Mindfuck ist die Platte sowieso. Egal, ob LO! gerade minimalistisch instrumentiert agieren oder eine dichte, aufwiegelnde Wall-of-Sound setzen: Unruhe verbreiten ihre Stücke in jeder Lage und die Musiker verstärken das durch die Nutzung repetitiver Passagen ganz bewusst. Das im Kontext des Neun-Trackers eher friedfertig aufgesetzte Stück ,Pareidolia‘ ist diesbezüglich ein fieser Höhepunkt. Musikalische Brutalität ist auch jenseits der Nutzung heftiger Metal-Attacken zu erzielen. LO! verstehen sich aber natürlich auch darauf. Gegenüber dem 2017er „Vestigial“ hat die negative Durchschlagskraft der Australier nochmals zugenommen.

(Pelagic)