LORNA SHORE – I Feel The Everblack Festering Within Me

Woran erkennt man wirklich große Bands? Nicht daran, dass sie Erwartungen erfüllen – sondern daran, dass sie sie übertreffen. Dass sie sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern sich kontinuierlich weiterentwickeln. Dass sie bereit sind, ihre eigene Komfortzone zu verlassen, Risiken einzugehen und sich künstlerisch neu zu definieren. All das trifft auf LORNA SHORE zu – und ihr neues Album „I Feel The Everblack Festering Within Me“ liefert den eindrucksvollen Beweis dafür. Das Quintett aus New Jersey, angeführt von Ausnahme-Frontmann Will Ramos, hat sich längst als Speerspitze des modernen Extreme-Metal etabliert. Zwischen Deathcore, symphonischer Opulenz und technischer Raserei hat die Band ein Klanguniversum erschaffen, das weltweit für Furore sorgt – nicht nur in der Szene, sondern auch darüber hinaus. Dass LORNA SHORE inzwischen auch im Mainstream Fuß fassen konnten und mehr als einmal zum viralen Phänomen wurden, ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis kompromissloser Vision, handwerklicher Exzellenz und einer unerschütterlichen Bereitschaft, Grenzen zu sprengen. Mit „I Feel The Everblack Festering Within Me“ gelingt der Band ein weiterer Meilenstein. Die zehn Tracks sind monumentale Klanggebilde, die sich zwischen brachialer Härte und orchestraler Größe entfalten. Die Produktion ist massiv, die Arrangements komplex und dennoch zugänglich. LORNA SHORE verbinden bissige Blastbeats, infernalische Breakdowns und irrwitzige Gitarrenläufe mit epischen Chorpassagen, düsteren Soundscapes und einer orchestralen Tiefe, die ihresgleichen sucht. Man höre nur ,In Darkness‘. Jeder Song wirkt wie ein Kapitel eines größeren Ganzen – dramaturgisch durchdacht, emotional aufgeladen und musikalisch bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Über allem thront Will Ramos, dessen vokale Bandbreite und Ausdruckskraft erneut Maßstäbe setzt. Seine Trademark-Vocals verleihen dem Album eine zusätzliche Dimension. „I Feel The Everblack Festering Within Me“ klingt so tief, düster und überwältigend wie sein Name. Es ist ein Werk, das sich nicht mit bloßer Brutalität begnügt, sondern Tiefe sucht, Atmosphäre schafft und dabei nie den emotionalen Kern aus den Augen verliert. Es ist ein Werk, das zeigt, wie weit Deathcore gekommen ist und wie viel weiter er noch gehen kann.

(Century Media/Sony)